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  • cassiel

mehr als 1000 Beiträge seit 21.09.2001

Konsequenz: echte (direkte) Demokratie fordern!

goedel schrieb am 15. September 2006 13:00
> Ich stimme Deiner Analyse 100-prozentig zu. Aber welche Konsequenzen
> sind daraus zu ziehen?

Für mich gibt es nur eine einzige Konsequenz: wir brauchen echte
(direkte) Demokratie und die wir nur kommen wenn sich genügend viele
Menschen dafür einsetzen. Das sind noch viel zu wenige, auch weil es
darüber noch viel zu viele Vorurteile und Lügen (wie z.B. des
Hitlermachers Heuss) darüber gibt und entsprechend viel
Detailaufklärung Not tut. Es gibt viel zu tun: packen wir's an!

> Der Artikel weist ja darauf hin, dass die marktradikale und
> demokratiefeindliche Propaganda von INSM, Bürgekonvent, Bertelsmann

Ich bezeichne es als Volksverarschung, was da täglich auf uns
hereinbricht.
Allen voran die tagesschau(der), die daily polit soap mit 12 Minuten
P'litikerreklame.

> usf. sowie von den mit ihnen verbandelten Medien offenbar Wirkung in
> den Köpfen der Menschen zeigt.

Es hat vor allem eine Wirkung: der Infotainement-Overkill blockiert
die Aufmerksamkeit der Menschen für andere Gedanken. Über echte
(direkte) Demokratie hörst du praktisch nichts in den Massenmedien.
Auch deswegen tut die 1:1 Aufklärung Not und dazu brauch es jeden
einzelnen, der sich kundig macht und andere Menschen im direkten
Gespräch aufklärt.

> Noch ist eine Mehrheit für den Erhalt
> des Sozialstaats. Aber offenbar lassen sich doch immer mehr Menschen
> von Bild, Spiegel, Christiansen usw. einreden, dass ihr Problem in
> den Sozialtransfers zu den noch Schwächeren a la Florida-Rolf läge,
> derweil sich die Kapitaleigner beim Einstreichen ihrer immer höherer
> Renditen (natürlich auf Kosten von Beschäftigten und Sozialstandards)
> ins Fäustchen lachen.

Man sollte sich aber nicht von der Massenmedienmeinungsmanipulation
zu sehr täuschen lassen. Da wird ein Mehrheits-Eindruck suggeriert
der demokratisch nicht haltbar ist. Deswegen fürchtet die Staatsmafia
auch Volksabstimmungen wie der Teufel das Weihwasser, weil dann sich
ja rausstellen könnte, dass das Volk ganz anderer Meinung ist.

> Gilt noch der alte Lincoln-Spruch, wonach man einige Menschen auf
> Dauer verarschen kann und auch alle Menschen für eine gewisse Zeit,
> aber nicht alle Menschen auf Dauer?

Es gilt der Spruch von Rousseau:
"Keine Unterwerfung ist so vollkommen wie die, die den Anschein der
Freiheit wahrt. Damit lässt sich selbst der Wille gefangen nehmen."

[...]
> Könnte man den Menschen das eventuell durch Gegenkampagnen zu "Du
> bist Deutschland" klar machen und ihnen wieder das nötige
> Selbstvertrauen geben?

Ich sehe keinen anderen Weg als die Menschen 1:1 über echte (direkte)
Demokratie aufzuklären.

> Wie wäre es mal mit einem Aufruf über Internet
> zu einem Generalbummelstreik? (Ein wilder Generalstreik könnte ja
> leider sanktioniert werden, aber ein Generalbummelstreik wäre
> rechtlich kaum zu fassen.)

Ja, nur wie willst du die Menschen erreichen? Und wofür sollen die
streiken?
Du musst sie ja davon mit irgendwas überzeugen. Und du kannst ja
nicht jedem nach dem Mund reden. Ohne klare politische Forderungen
und Ziel bringt das nichts. Echte (direkte) Demokratie ist bei allen
Differenzen der kleinste gemeinsame Nenner, weil sich hier das
humanistische Menschenbild vom chauvinistsichen scheidet.

> Wie mit der sozialen Ächtung von zur Schau
> gestelltem Luxus und extremen Reichttum? (Kann der Halter eines
> Jaguar oder Porsche wirklich erwarten, dass sein Auto nicht den
> kleinsten Kratzer abbekommt, wenn er es im öffentlichen Raum parkt?
> Wer das gleiche für einen im Park abgestellten Klavierflügel erwarten
> würde, der würde sofort für verrückt erklärt.)

Was bringt's? Wer so reich ist zahlt sowas aus der Portokasse. Actio
ist immer gleich Reactio. Keine Wirkung ohne Gegenwirkung.

[...]
> Oder ist das nur ein schöner Traum und ansonsten völlig
> unrealistisch?

Echte (direkte) Demokratie ist eine Utopie. Es ist nicht leicht und
der Erfolg ungewiss, aber es ist realistisch.

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