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  • yossarian

mehr als 1000 Beiträge seit 20.06.2000

Not so

ISBN_3937229345 schrieb am 14. September 2006 19:16

> > Die Zahl derer, die in Westdeutschland eine andere Staatsform als
> > die Demokratie besser finden, ist von 9 Prozent im Jahr 2000 auf
> > 17 Prozent 2005 gestiegen >(Ostdeutschland: von 27 auf 41 Prozent).

> Die Propaganda wirkt. Auch hier wird "Demokratie" mit "Kapitalismus"
> gleichgesetzt, obwohl beides unvereinbar ist.

Keineswegs. Je kapitalistischer ein Land, desto demokratischer ist
es. Man sieht es sehr schön an der Schweiz und an den VSA. Beides
ultrakapitalistische Staaten, mit einem sehr hohen Demokratieanteil.

> In der Demokratie herrscht das Volk, im Kapitalismus das Kapital.

Wenn sich der Volkswille für Kapitalismus ausspricht, was dann?

> Kein Wunder, dass die Kapitalisten immer von Demokratie faseln und
> eine Alternative zum Kapitalismus stets als undemokratische Diktatur
> brandmarken.

Kapitalismus und Demokratie gehen sehr gut zusammen, ich würde sogar
sagen: Sie treten gemeinsam auf. Nicht umsonst sind alle langfristig
erfolgreichen kapitalistischen Systeme Demokratien. Und alle
erfolgreichen kommunistischen Systeme sind eben KEINE Demokratien:
Kuba, Nordkorea, Libyen.

> Wie hätte das Ergebnis wohl mit einer anders formulierten Frage
> gelautet:
> "Finden Sie, das es ein besseres System als den Kapitalismus geben
> könnte?"

Das Volk ist viel zu dumm, um Kapitalismus überhaupt im Kontext
einordnen zu können: Wer kennt schon den Unterschied zwischen
Tauschwert und Gebrauchswert, wer kennt den Unterschied zwischen
"Klasse AN sich" und "Klasse FÜR sich", wer kennt Adam Smith UND Karl
Marx? Solange bei den Befragten nicht einmal basale Kenntnisse über
den Kapitalismus vorhanden sind, ist die Frage nach Alternativen
zweckfrei. Die unqualifizierte Meinung von ungebildeten Proleten kann
niemals Richtschnur für fortschrittliches Handeln sein.

mfG, yossarian


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