Mrothyr schrieb am 14. September 2006 17:44
> - Menschen sind von Natur aus Opportunisten, sie suchen den Schutz
> der Menge. Die Deutschen machen da keine Ausnahme.
Nein, es gibt genung Menschen die den Mut haben aufzustehen.
Bei Opel waren enige tausend und viele Dutzend haben sich
sogar zu Rednern gemacht.
>
> - Der Kippeffekt fehlt bisher. Es sind zwar quantitativ durchaus
> Einschnitte zu spüren, das Geld wird knapper - aber eine neue
> Qualität (im Sinne von massenhaftem gesellschaftlichen Abstieg)
> findet man nicht. Einen gesellschaftlichen Abstieg erleben vor allem
> die mittleren EInkommen. Der Mittelstand, das Bürgertum dünnt aus,
> wird entweder proletarisiert oder schafft den Sprung in die oberen
> Schichten.
Sehe ich genauso.
> Richtig Mische wird es erst geben, wenn das Proletariat
> einen deutlichen qualitativen Lebensqualitätsverlust zu verarbeiten
> hat - also das Brot-und-SPiele-System versagt.
Richtig Mische wird es geben, wenn von denen jemand aufsteht
oder es eine neue Gegenkultur gibt.
> - Teile und Herrsche funktioniert recht gut. Wenn sich soziale
> Spannungen zu entladen drohen, finden sich durchaus genügend Kräfte,
> die eine geschlossene Front der Betroffenen verhindern. Florida-Rolf
> war so ein Fall, wo die "Sozialschmarotzer-Diskussion" den Blick auf
> die Realitäten verstellte.
Nur mit den Teilen wirds eben nicht mehr. Die Mächtigen
führen einen Krieg gegen die Mittel und Unterschicht.
> Die Hartz-IV-Kundgebungen, wo sich die
> extreme Linke zu willigen Idioten machen ließ und mit ihrer
> politischen Instrumentalisierung der Proteste den Mittelstand und das
> Bürgertum von einer Teilnahme abschreckte, war ein weiterer Fall.
> Sollte mal kein passender Sündenträger zur Hand sein, kann man immer
> noch einen externen Effekt nutzen (<hust>Terrorgefahr</hust>).
Das Land teilt sich extrem: Die einen denen die Einschnitte
immer noch nicht gross genung sind gegen die "anderen"
> - Verholzung der politischen Entscheidungsmechanismen. Selbst wenn
> du heute einen Protest anzettelst kommt die Quintessenz des Protestes
> nur in einer stark vorbearbeiteten Form bei den Entscheidungsträgern
> an. Die Presse geht durch diverse Büros, Meinungsbilder werden von
> professionellen Meinungsbildmalern aufgearbeitet. Ein protest, der
> für die Entscheidungsträger tatsächlich DEUTLICH ist, muß in
> Deutschland vermutlich schon die Qualität haben, die der
> Bauernaufstand für die damaligen Adligen hatte.
Sehe ich auch so. Aber die Prsse ist grösstenteil gleichgeschaltet.
Springer und Spiegel haben zu grossen Einfluss, gerade in den
Mittel Schichten.
> Denn im gegensatz zur
> DDR darfst du heute alles sagen - nur interessiert sich keine Sau
> dafür.
!!!
> - Alternativlosigkeit. Welche Alternativen gibt es (ob nun real oder
> eingebildet), die man aus eigener Anschauung heraus betrachten oder
> zumindest aus allgemeinbildungstechnischer Sicht heraus erfassen kann
> (nein, es sollte "volkskompatibel" sein - und das sind momentane
> Alternativkonzepte nicht).
Es gibt genung Alternativen.
Das keine gibt ist die übliche Propganda der herrschenden
in Deutschland.
> Uns wird doch immer noch erzählt, daß wir
> in einer sozialen Marktwirtschaft leben - wobei das Wort zur
> Worthülse ohne Inhalt verkommen ist. Warum? Weil keien Sau mehr weiß,
> was drin steckte. Uns fehlt in der Bevölkerung die Bildung, die
> hilft, Ursachen für den Abstieg zu vermitteln, so daß die Bevölkerung
> sich mehr als mit *blök* artikulieren kann.
> AUf der anderen Seite
> fehlen auch die grünen Wiesen, zu denen man die Schafe locken kann.
> Denn seien wir ehrlich: In einer globalisierten (auch noch so eine
> rabulistische Worthülse - entnationalisierten würde es besser
> treffen) Weltwirtschaft gibt es KEINE nationalen Alleingänge mehr -
> und somit auch kein Rückzugsgebiet, das man dem Volk beispielhaft
> vors geifernde Maul halten kann.
Natürlich kann man problemlos gegenhalten.
Siehe Schweden: Seit 12 Jahren Reales Lohnwachstum, diese Jahr
5,5% wirtschaftswachstum. Es geht also.
> Mithin müßte eigentlich eine
> TRANSNATIONALE Gegenbewegung entstehen - sehr unwahrscheinlich bei
> der zu beobachtenden Xenophobie des "gemeinen Volkes" und der
> Rechristianisierung des Abendlandes. Womit wir wieder bei "divide et
> impera" wären.
>
Attac hätte einmal die Möglichkeit dazu gehabt. Leider sind die
ja auch wieder auf dem Absteigenden Ast.
Unseres Bevölkerung ist wahrscheinlich auch schon zu alt
um etwas zu unternehmen.
> - Menschen sind von Natur aus Opportunisten, sie suchen den Schutz
> der Menge. Die Deutschen machen da keine Ausnahme.
Nein, es gibt genung Menschen die den Mut haben aufzustehen.
Bei Opel waren enige tausend und viele Dutzend haben sich
sogar zu Rednern gemacht.
>
> - Der Kippeffekt fehlt bisher. Es sind zwar quantitativ durchaus
> Einschnitte zu spüren, das Geld wird knapper - aber eine neue
> Qualität (im Sinne von massenhaftem gesellschaftlichen Abstieg)
> findet man nicht. Einen gesellschaftlichen Abstieg erleben vor allem
> die mittleren EInkommen. Der Mittelstand, das Bürgertum dünnt aus,
> wird entweder proletarisiert oder schafft den Sprung in die oberen
> Schichten.
Sehe ich genauso.
> Richtig Mische wird es erst geben, wenn das Proletariat
> einen deutlichen qualitativen Lebensqualitätsverlust zu verarbeiten
> hat - also das Brot-und-SPiele-System versagt.
Richtig Mische wird es geben, wenn von denen jemand aufsteht
oder es eine neue Gegenkultur gibt.
> - Teile und Herrsche funktioniert recht gut. Wenn sich soziale
> Spannungen zu entladen drohen, finden sich durchaus genügend Kräfte,
> die eine geschlossene Front der Betroffenen verhindern. Florida-Rolf
> war so ein Fall, wo die "Sozialschmarotzer-Diskussion" den Blick auf
> die Realitäten verstellte.
Nur mit den Teilen wirds eben nicht mehr. Die Mächtigen
führen einen Krieg gegen die Mittel und Unterschicht.
> Die Hartz-IV-Kundgebungen, wo sich die
> extreme Linke zu willigen Idioten machen ließ und mit ihrer
> politischen Instrumentalisierung der Proteste den Mittelstand und das
> Bürgertum von einer Teilnahme abschreckte, war ein weiterer Fall.
> Sollte mal kein passender Sündenträger zur Hand sein, kann man immer
> noch einen externen Effekt nutzen (<hust>Terrorgefahr</hust>).
Das Land teilt sich extrem: Die einen denen die Einschnitte
immer noch nicht gross genung sind gegen die "anderen"
> - Verholzung der politischen Entscheidungsmechanismen. Selbst wenn
> du heute einen Protest anzettelst kommt die Quintessenz des Protestes
> nur in einer stark vorbearbeiteten Form bei den Entscheidungsträgern
> an. Die Presse geht durch diverse Büros, Meinungsbilder werden von
> professionellen Meinungsbildmalern aufgearbeitet. Ein protest, der
> für die Entscheidungsträger tatsächlich DEUTLICH ist, muß in
> Deutschland vermutlich schon die Qualität haben, die der
> Bauernaufstand für die damaligen Adligen hatte.
Sehe ich auch so. Aber die Prsse ist grösstenteil gleichgeschaltet.
Springer und Spiegel haben zu grossen Einfluss, gerade in den
Mittel Schichten.
> Denn im gegensatz zur
> DDR darfst du heute alles sagen - nur interessiert sich keine Sau
> dafür.
!!!
> - Alternativlosigkeit. Welche Alternativen gibt es (ob nun real oder
> eingebildet), die man aus eigener Anschauung heraus betrachten oder
> zumindest aus allgemeinbildungstechnischer Sicht heraus erfassen kann
> (nein, es sollte "volkskompatibel" sein - und das sind momentane
> Alternativkonzepte nicht).
Es gibt genung Alternativen.
Das keine gibt ist die übliche Propganda der herrschenden
in Deutschland.
> Uns wird doch immer noch erzählt, daß wir
> in einer sozialen Marktwirtschaft leben - wobei das Wort zur
> Worthülse ohne Inhalt verkommen ist. Warum? Weil keien Sau mehr weiß,
> was drin steckte. Uns fehlt in der Bevölkerung die Bildung, die
> hilft, Ursachen für den Abstieg zu vermitteln, so daß die Bevölkerung
> sich mehr als mit *blök* artikulieren kann.
> AUf der anderen Seite
> fehlen auch die grünen Wiesen, zu denen man die Schafe locken kann.
> Denn seien wir ehrlich: In einer globalisierten (auch noch so eine
> rabulistische Worthülse - entnationalisierten würde es besser
> treffen) Weltwirtschaft gibt es KEINE nationalen Alleingänge mehr -
> und somit auch kein Rückzugsgebiet, das man dem Volk beispielhaft
> vors geifernde Maul halten kann.
Natürlich kann man problemlos gegenhalten.
Siehe Schweden: Seit 12 Jahren Reales Lohnwachstum, diese Jahr
5,5% wirtschaftswachstum. Es geht also.
> Mithin müßte eigentlich eine
> TRANSNATIONALE Gegenbewegung entstehen - sehr unwahrscheinlich bei
> der zu beobachtenden Xenophobie des "gemeinen Volkes" und der
> Rechristianisierung des Abendlandes. Womit wir wieder bei "divide et
> impera" wären.
>
Attac hätte einmal die Möglichkeit dazu gehabt. Leider sind die
ja auch wieder auf dem Absteigenden Ast.
Unseres Bevölkerung ist wahrscheinlich auch schon zu alt
um etwas zu unternehmen.