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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Das selbstgeschaffene Elend

Bäckereifachverkäuferin?
Ausbildung: 3 Jahre.
Gehalt Ausbildung:
1. LJ 585 €
2.LJ 690 €
3.LJ 790 €
Einstiegsgehalt: 1470-1800 €
(Natürlich alles Brutto.)

Der Job ist natürlich so unheimlich hochqualifiziert, dass dort auch Hilfskräfte auf Mindestlohn-Basis dort herumturnen. Das macht über den Daumen das gleiche Bruttogehalt. Unterschied: Die Fachkräfte haben die Verantwortung, ohne dafür einen Cent mehr zu bekommen.
Hinzu kommt: Zwar gibt es extrem viele Verkaufsstellen für Bäckereiprodukte in Deutschland, aber deren Auslastung ist doch im Tagesverlauf sehr unterschiedlich.
D.h. morgens und ggf. Mittags kommen die Leute darein, um sich ihre Mahlzeit "Belegtes Brötchen" zu holen und den Rest der Zeit steht sich das Personal die Beine in den Bauch.
Folge: Der Bedarf an Vollzeitstellen und dann noch qualifiziertem Personal ist eher überschaubar.

Mal im Ernst: Wer dort eine Lehre macht, muss sehen, dass überhaupt eine schwarze Null dabei herauskommt.

Hinzu kommen noch die Freuden der linken Hartz´el-Republik:
1.) Nach Pispers landet die Bäckereifachverkäuferin hinterher sowieso auf der GruSi. Der früher wichtige Punkt der Rentenzeiten entfällt .
2.) Wer eine Lehre in einer fremden Stadt anfängt, der sollte sich auch dort eine Wohnung leisten können. Ein guter Witz bei unserem Hartz- und Mietensystem. Die Leutchen dürfen nicht nur für ein Butterbrot in die Bütt, sondern auch noch absurde tägliche Fahrwege in Kauf nehmen, weil die Stadt für Prekariat die ganzen billigen Wohnungen abgreift.
3.) Und dann natürlich auch die alte Hartz´el-Frage. Ab wieviel € netto mehr pro Monat, lohnt sich eigentlich die ganze Plackerei? 1-2 € die Stunde als reales Plus gegenüber Hartz IV? Wenn der Laden dann nicht in Eylsium bei den Besseressern ist, können die sich dann auch noch den ganzen Tag die negativen Schwingungen reinziehen und machen den Punchingball für Spinner und Looser, die sich an deren abarbeiten.
4.) Und zu guter Letzt: Da war doch noch die Rente mit 67, obwohl nur ein geringer Teil der Arbeitnehmer in diesem Alter noch vollständig arbeitsfähig ist. Ansonsten geht das muntere Kürzen und der Abstieg des ohnehin kleinen Glücks los.

Aber hey, für die fröhliche Umverteilung machen wir doch alles! Oder etwa doch nicht?

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (27.04.2022 17:43).

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