nämlich in der Bildungsfähigkeit der jungen Menschen. Die sinkt rapide.
Milestones, die ich selbst erlebt habe:
In den Achtzigern haben die Schulen sich darüber beschwert, dass die Schüler Mittwochs und Samstags nicht mehr beschulbar seien. *1
in den Neunzigern haben hier im Ort die Handwerksbetriebe damit begonnen, neue Lehrlinge zunächst in Mathe und Deutsch zu schulen, weil Rechtschreibung und einfachste mathematische Kenntnisse wie Dreisatz und Bruchrechnung nicht mehr vorausgesetzt werden konnten.
in den 2000ern haben sich die Universitäten beschwert über einen wachsenden Anteil von funktionalem Analphabetismus unter den Studenten.
Jetzt beschweren sich die Universitäten, dass Abiturienten, mit guten Abschlussnoten in Mathematik, keine Prozentrechnung mehr beherrschen.
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Gleichzeitig hat die Wissenschaft in den späten Neunzigern bereits eine Korrelation zwischen Fernsehkonsum und Bildungsfähigkeit erkannt und die Kausalität durch Generationenbeobachtung nachgewiesen.
Diese Kausalitäten wurden nach und nach auf alle Möglichkeiten der Digitalisierung ausgeweitet, und wir haben zur Zeit die Situation, dass zum Beispiel in China die Kinder die Schriftsprache verlernen, wenn sie digitale Medien und die dazu notwendigen Eingabemethoden nutzen. Sprich: Kinder, die bereits lesen und schreiben können, verlernen dies durch Nutzung digitaler Medien.
In Kindheit und Jugend, das weiß man heute in der Wissenschaft, wird die Gehirnbildung durch sämtliche digitalen Medien gestört, was dazu führt, dass die Kinder dann als Erwachsene kaum ausgebildete Gehirne haben.
Wir haben zu lange die Wissenschaft ignoriert, und uns auf die Honigtöpfe gestürzt.
Dabei ist es offensichtlich, wer die Pisastudien über die Zeit verfolgt, und die Investitionen in Digitalisierung des Schulsystems in Zusammenhang setzt sieht, dass Länder, die viel Geld für die Digitalisierung ausgeben, unmittelbar darauf in Pisa abstürzen.
Wir sind gerade wegen der Digitalisierungslücke in Deutschland bei Pisa übrigens um zehn Prozent besser geworden.
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wohlgemerkt, es geht nicht darum, die Digitalisierung insgesamt zu verdammen, aber es ist nachgewiesen dass digitale Medien in der Kindheit und Jugend die Bildungsfähigkeit der Kinder schwer beeinträchtigen.
Wer über zwanzig ist, dem schadet sie nicht mehr, und dann ist Digitalisierung die Grundlage für viele sinnvolle Anwendungen in vielen Bereichen.
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Ein Vortrag vor den Lehrern und Eltern einer deutschen Eliteschule zeigt diese Zusammenhänge auf, und es ist kein Zufall, dass der Vortragende in das Kuratorium der Schule aufgenommen wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=E5EKy0x55L4
Ganz kurz, bevor jetzt irgendwelche abfälligen Bemerkungen zur Person kommen, bitte ich, diesen Kritiken den eigenen Bildungsstand und den Stand eigener Expertise beizufügen.
Manfred Spitzer hat Medizin, Psychologie und Philosophie studiert und wurde 1997 als jüngster Psychiatrieprofessor Deutschlands an die Uniklinik Ulm berufen. Er ist Leiter der psychiatrischen Universitätsklinik und gründete auch das Transferzentrum für Neurowissenschaft und Lernen.
https://www.youtube.com/watch?v=NR-KPZEL3Aw
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Wer diese Zusammenhänge kennt, den wird es auch nicht wundern, dass die ersten Opfer, die Kinder die zur Zeit der Einführung des Privatfernsehens aufgewachsen sind, zur Zeit mit Frühdemenz unsere Kliniken füllen. Spätfolgen einer Medialisierung, die mit der Digitalisierung ihre Fortführng hat.
Es kommt noch einiges auf uns zu. Und wir werden lange Zeit auf Intelligenz aus dem Ausland angewiesen sein. Aus Ländern, in denen die Digitalisierung noch nicht in dem Maß durchgesetzt ist.
*1: Die Gründe dafür waren zwei (!) Sendeformate der Öffentlich Rechlichen, der Dienstagskrimi auf dem Ersten. -> Die Zwei, Ihr Auftritt Al Mundy, und der Freitagskrimi im Zweiten -> COBRA, übernehmen Sie, Mannix, ... Seither sinkt in Deutschland der IQ wieder