...schicken keine Rechnung, schön. Doch um die Energie zu ernten, ist erheblich mehr Aufwand nötig, als fossile Brennstoffe aus dem Boden zu holen. Hinzu kommt das weitgehend ungelöste Speicherproblem. Mit anderen Worten: Erneuerbare Energie ist im Vergleich zu fossiler Energie ein knappes Gut und wird es absehbar auch bleiben.
Es ist daher ganz schön naiv zu glauben, es handele sich lediglich um einen "Strukturwandel", wo Arbeitsplätze in allzu fossillastigen Branchen wegfallen und dafür neue in "grünen Zukunftstechnologien" entstehen. Nein, die Wirtschaft muss zwangsläufig schrumpfen, wenn der unbegrenzte Zugriff auf Energie entfällt. Abgesehen von der Frage, woher dann die Investitionen für die Jahrhundertaufgabe eigentlich kommen sollen, hat man zuerst das Problem, dass der Kapitalismus bereits Stillstand nicht lange übersteht, Schrumpfen schon gar nicht. Man müsste also erstmal ökonomische Konzepte für den (möglichst sanften) Ausstieg entwickeln, denn den unvermeidlichen Firmenpleiten, der zu erwartenden Massenarbeitslosigkeit und der Entwertung von Erspartem kann die Politik nicht tatenlos zusehen.
Eine Welt ohne Konsumrausch, Flugzeuge, PKWs u.v.a.m., in der sich die Menschen nicht mit der Akquise von Versicherungskunden, sondern mit Wiederaufforstung und Bio-Landwirtschaft beschäftigen, kann ich mir durchaus vorstellen. Möglich ist sie. Nur der Weg dorthin ist äußerst schwierig und sicher kein "Strukturwandel".