Und auf eine Einhegung der Pandemie hoffen wir doch immer noch.
Wer ist "Wir"? Zahlreiche Virologen hoffen eher darauf, dass das Virus endemisch wird, Die Frage ist, welche Strategie sich dann als die nachhaltigste erweist.
Omikron ist ja bekanntlich viel infektiöser als seine Vorgänger. Das ist nun einmal das Konzept: Streiten sich zwei Organismen um den gleichen Lebensraum, dann setzt sich am Ende die Variante durch, die sich schneller verbreitet. So funktioniert die Natur nun einmal.
Omikron scheint aber auch weniger schwere Krankheitsverläufe zu verursachen. Die Frage ist, warum? Hat die Mutation dazu geführt, dass es weniger Schaden anrichtet? Oder ist es weniger gefährlich, weil das Immunsystem von vielen Menschen durch den Kontakt mit seinen Vorgängern ausreichend trainiert wurde.
Nehmen wir hypothetisch einmal letzteres an. Durch kleinere Infekte haben sich viele Menschen an Covid-19 angepasst, daher stecken sie eine Infektion mit Omikron leichter weg.
Außer in den Ländern, die immer wieder gleich alles dicht machen, Infizierte und ganze Stadtteile in Quarantäne stecken und alles daran setzten, das Virus einzudämmen.
Dummerweise geht diese Strategie mittelfristig nicht auf. Irgendwo in der Welt wird Covid-19 immer überleben. Und sei es in Haus- oder Nutztieren.
Dann stehen diese Länder, die eine Null-Covid Strategie verfolgen und immer wieder schnell Menschen in Quarantäne stecken, ein echtes Problem:
Einerseits gibt es noch keinen auf Omikron angepassten Impfstoff. Und bisherige Impfstoffe haben nur für eine begrenzte Zeit ihre volle Schutzwirkung entfaltet. Andererseits ist deren Bevölkerung durch ständige Lock-Downs nicht ausreichend immunisiert. Und auf diese Gemengelage trifft ein hoch ansteckendes Virus, welches kaum an Gefährlichkeit gegenüber seinen Vorgängern eingebüßt hat.
Dumm gelaufen, gell?
Das ist dann so wie früher mit den Schallplatten: Einmal naß abgespielt heisst immer naß abgespielt. Es gäbe in diesem Fall kein wirkliches Ausstiegsszenario.
Null-Covid und strengste Eindämmung durch Quarantäne bedeuten in diesem Fall, dass man aus der Nummer nicht mehr raus käme.
Hoffen wir also mal, dass Omikron von sich aus weniger häufig schwere Verläufe verursacht. Worin dann noch der Sinn besteht, "infizierte" Menschen in Quarantäne zu stecken und diese mit den Mitteln eines Überwachungsstaates zu überwachen, konnte ich dem Artikel leider nicht entnehmen.
Aber dieses Prinzip kennen wir ja. Das Fundament, auf der die ganze Argumentation aufbaut, muss man halt glauben. Stellt man das Fundament in Frage, dann stürzt die ganze Kartenhaus-Argumentation in sich zusammen.