Auf solchen Unfug kann man auch nur kommen, wenn man nie in der Landwirtschaft gearbeitet, noch für ihre Geschichte sich interessiert hat, sondern ein romantisiertes Naturbild pflegt.
Auch vor der Einführung der Herbizide versuchte der gut wirtschaftende Bauer seine Felder Unkrautfrei zu halten. Damals eben mittels intensiven Personaleinsatz der mit der Hacke über die Felder zog. Die Bilder von mit Mohn und Kornblumen durchsetzten Feldern sind romantischer Kitsch.
Unkräuter zwischen den Kulturen, vor allem bei Getreiden, fördern Pilzkrankheiten, die auch schädlich für die menschliche Ernährung sind. Sie erhöhen in der Ernte die Feuchtigkeit, was zu schwieigkeiten bei der Lagerung führt, bzw diese massiv einschränkt, oder energieintensive Trockenung erfordert. Viele Unkrautsamen lassen sich nur sehr schwer ausreinigen, udn sind nicht immer bekömmlich. Mähdrescher müssen langsamer fahren, und verbrauchen somit mehr Diesel usw... es ist seit Jahrtausenden die Bestrebung des Bauerns, seine NUtzpflanzen möglichst frei von Konkurenz zu halten, was ihnen auch meistens gelang.
Das Problem liegt, mMn, auf einer anderen Ebene, in den immer größeren Einzelschlägen und den fehlenden Feldraine, in denen sich Tiere während der Vegetationsperiode in Ruhe entwickeln können. Eine Lösung wäre die Einzelschlagbegrenzung auf z.B. 2ha und die Pflicht der Anlegung von Feldrainen von ca. 1,5m breite.
Nebenbei würde man womöglich die Spekulation des Anlagegroßkapital auf Ackerland eindämmen, denn diese bevorzugen große, mit wenig personellen Aufwand bearbeitbare Flächen.
Ein anderer Punkt ist die immer weiter eingeschränkte offene Lagerung von Festmist, sowie die Einschränkung der Viehhaltung, vor allem die Wiederkäuerhaltung.
Offene Misthaufen sind die größten Insektenbrutstätten überhaupt, gleichzeitig dienen sie vielen Insekten, wie z.B. Bienen, zur Versorgung mit wichtigen Mineralstoffen.
Und wo viele Insekten sind, sind auch viele Vögel, deren Futtergrundlage die Insekten, oder andere Vögel, sind.
Das wären alles relativ einfach durchzusetzende Maßnahmen, die nicht die Ernährungsgrundlage der Menschen, durch sinnfrei Forderungen aus der rosa Lillifeewelt, beeinträchtigen.