Unvorhandener Winzling schrieb am 10.04.2024 22:54:
Tja, ich glaube, DIE Definition für Unkraut gibt es nicht. Viele Hobbygärtner sagen, Giersch ist eine echte Plage, schmeckt aber, im Frühjahr geernet, echt lecker. Ich kämpfe auf meinem Rasen mit dem Kriechenden Günsel. Im Frühjahr bietet er gerade für die ersten Hummeln eine fantastische Nektarquelle, aber das Zeug unterwandert einen Garten, ohne dass Du es merkst, und irgendwann stellst Du fest, dass der ganze Rasen von drahtartigen Ranken durchzogen ist.
Margarithen bilden unglaubliche Rhizome, die schwer zu entfernen sind. Dafür ist dieses "Unkraut" extrem resistent gegen Trockenheit und blüht sehr schön, wahrscheinlich schützen die fleischigen Blätter auch gut gegen die Austrocknung des Bodens.
Ich hab mal in meinem Wildblumenbeet eine Distel stehengelassen, die wurde glatt 2 Meter hoch. Plötzlich tauchten aus dem Nichts Distel-Mauerbienen auf, die Tag und Nacht die Blüten der Distel belagerten. Faszinierend ist auch die Kornrade. Pro Pflanze 2-4 unscheinbare violette Blüten, hochgiftig, aber eine wahnsinnige Vermehrung über Samenkapsel mit erstaunlich großen Samenkapseln.
Ich würde Unkräuter ganz grob in zwei Kategorien einteilen:
1. Pflanzen, die andere Pflanzen sehr effektiv verdrängen. Das können Pflanzen sein die durch Rosetten umliegende Pflanzen ganz langsam ersticken (Distel und Fingerhut sind Meister darin), oder indem sie durch Wurzeltriebe alles unterwandern (Günsel, Giersch, Minze, Brennessel)
2. Pflanzen, die für Nutztiere giftig sind. Almbauern müssen z.B. die Almrose bekämpfen, aber auch andere Giftpflanzen roden, die ihren Tieren gefährlich werden können, wie den Weißen Germer. Fingerhut ist auch ein gutes Beispiel, und speziell für Kinder auch die klassische Tollkirsche (Belladonna Atropina).
Auch ne Sicht. Ich teile da etwas anders ein;
Kraut: Alles was von Natur da ist
Unkraut: Alles was von Menschen genmanipulierte ist, wie der Name schon sagt 😉