Solange in Deutschland Politiker darüber befinden, welche Demonstrationen "gut und richtig" sind und welche nicht, kann man diese Kaste nicht mehr ernst nehmen.
Laut Grundgesetz herrscht Meinungsfreiheit. Es gibt keinen "Meinungskorridor", der so eng ist, dass jede noch so kleine Abweichung jemanden in die linke oder rechte Extremistenecke schickt. Es darf nicht sein, dass es in unserem Lande Thesen und Dogmen gibt, die nicht diskutiert werden dürfen (Klima, Kriege, Corona, Asyl- und Migrationspolitik, Genderismus, …) oder bei denen bestimmte Argumente nicht zugelassen werden.
Das darf in unserem Land nicht sein, das muss enden. Wir müssen zurückfinden zu einer vernünftigen Diskussions- und Debattenkultur, die Meinungsvielfalt zulässt und nicht einfach die Ränder beliebig abschneidet, bis nur noch eine "öffentliche Meinung" übrig bleibt.
Nachdem dies gesagt sei: meine Unterstützung hat jede Demonstration, die sich gegen Kriege richtet. Ich bin kein Pazifist und bin dennoch überzeugt davon, dass es praktisch keine "gerechten Kriege" geben kann. Auch wenn ich den Angriff auf die Ukraine zur "Befreiung der ukrainischen Ostgebiete" verstehen kann, insbesondere seit Russland fast zwei Jahrzehnte lang beständig auf dem diplomatischen Parkett gemobbt wird und seit 8 Jahren eine Art ethnischer Bürgerkrieg in der Ukraine herrscht - absegnen kann ich diesen Krieg nicht, auch nicht als "gerechten Krieg". Denn die diplomatischen Mittel waren nicht ausgeschöpft, ALLE wollten diesen Konflikt, West wie Ost, Russland, Ukraine, die NATO-Staaten. Alle. Ohne Ausnahme.
Wie "gerecht" kann so ein Krieg sein, den alle Staatenführer wollen, aber der doch nur Leichensäcke und Schlachten Bruder gegen Bruder provoziert?
Deshalb gehe ich auch gegen diesen Krieg auf die Straße - und gewiss werde ich mich NICHT in eine Uniform stecken und bewaffnen lassen als Kriegsdienstverweigerer. Ich werde da nicht mitmachen, getreu nach dem Motto: "stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin."
Jeder weitere Soldat, jedes weitere Maschinengewehr, was die Ukraine erreicht, verlängert nur den verlorenen Krieg und sorgt für nur noch mehr gefüllte Leichensäcke. Aber weder wird er gerecht, noch wird er sich noch gewinnen lassen. Dafür hat er nun das Potential, zum Flächenbrand zu werden und dann wird es noch sehr viel mehr Salutschüsse für gefallene Kameraden geben.
Und das mit der "guten Demo vs böse Demo"? Wenn 100.000 Menschen in Köln im Rahmen des Karnevalsumzugs demonstrieren, dann ist das gut. Wenn 100.000 Menschen in Deutschland auf die Straßen gehen um für Grundrechte und bürgerliche Freiheiten zu demonstrieren, dann ist das böse.
Weil unsere Politiker das so bestimmen.