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  • auf_der_hut

mehr als 1000 Beiträge seit 07.05.2008

Re: Mehr Waffen schaffen keinen Frieden?

Wie viele Zivilisten starben denn so im Donbass in den letzten Jahren?

So um die 30. Pro Jahr. Insgesamt, auf beiden Seiten der Front.

Von den immer wieder zitierten 14.000 Toten waren lediglich 3500 Zivilisten. Fast 10% davon machen alleine die Passagiere von MH-17 aus. 90% wurde in der heißen Phase des Krieges 2014/15 getötet.

Es könnten heute sicherlich noch weniger sein, wenn die Scharfschützen der Separatisten nicht immer wieder aus Stellungen in Wohngebieten ukrainische Soldaten erschießen würden.

Ich bezweifle, dass es gelingen wird, die "Spezialoperation" zu einer humanitären Aktion zur Rettung der Zivilisten im Donbass umzudichten. Wer eine Millionenstadt wie Kiew angreift, dem geht es sicherlich um etwas anderes als die Rettung von Menschenleben.

Aber möglicherweise ist Putin tatsächlich der Illusion erlegen, die Ukrainer würden nicht kämpfen. Dass jetzt wieder verhandelt wird, spricht für die Absicht, dass man die Sache lieber heute als morgen beenden würde. Ein paar Forderungen, wie z.B. die “Entnazifizierung" und die Verhaftung von Selenskyj wurden nicht mehr erhoben. Neutralität, Demilitarisierung, Anerkennung der Gebietsgewinne - das war jetzt die Position. Nur wird es vermutlich schwierig, ein Land, das man gerade überfallen hat, davon zu überzeugen dass es Zukunft wehrlos sein und ganz auf Zusagen des Aggressors vertrauen soll. Das Problem ist Putin. Ihm traut keiner mehr und ohne ein Mindestmaß an Vertrauen können Verhandlungen keine Lösung bringen.

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