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Avatar von schlamutzelnase
  • schlamutzelnase

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2015

Re: Pergamonaltar

In einem in der DDR-erschienenen Roman (Titel fällt mir gerade nicht ein) über die Geschichte des Pergamonaltars wird das Ganze recht gut beschrieben. London, Paris und Berlin lieferten sich quasi ein Wettrennen um die tollsten und umfangreichsten Stücke aus antiker Zeit. Irgendein bekannterer deutscher Archäologe buddelte nahe der Akropolis, konnte aber kaum ansehnliche Stücke vorweisen. Da kam Carl Humann ins Spiel. Der war kein Archäologe sondern Bauingenieur. Er hielt sich aus gesundheitlichen Gründen schon länger bei den Osmanen auf, arbeitete dort für die Regierung in verschiedenen Funktionen, sprach fließend türkisch. Der entdeckte irgendwann das ganze Pergamon-Zeug, dass in weiten Teilen unter Schutt lag. Die Einheimischen waren fleißig dabei, die Materialien für ihre Bauzwecke zu recyclen. Die Ausgrabungen liefen natürlich mit Genehmigung der Osmanen, aber
a) waren viele Beamte Korrupt
b) hatte die Osmanen nicht durchgängig sehr viel Interesse an der Geschichte der Griechen
c) konnte Humann & Co durch einige Tricks auch das eine oder andere Stück zusätzlich nach Deutschland bringen.

Ich habe den Pergamonaltar schon oft gesehen, aber so richtig beeindruckt hat mich eher der Rundbau mit dem Pergamon-Panorama
https://www.smb.museum/uploads/tx_smb/exhibitions/exhibition_63433/2_20181116_Pergamon-Panorama_BurgbergTheater_18x13_Foto_Tom_Schulze_c_asisi_xl.jpg

Ist, nicht nur für Kinder, viel anschaulicher, weil man ein Gefühl für die Gesamtanlage bekommt, für die Wirkung der Architektur in der Landschaft

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