Aha.
Die eroberten Völker haben dann die gleichen Rechte wie das russische Volk. Nämlich gar keine.
Das Ergebnis ist für die Eroberten das gleiche. Sie werden unterdrückt und ihnen wird ein politisches System aufgezwungen, gegen das sie mehrfach votiert haben. Die Eroberung dient primär den wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen des Mutterlandes und nicht dem der Eroberten. Dass die Abwertung des eroberten Volkes hier nicht rassisch ("Untermenschen"), sondern politisch ("Nazis") begründet wird, macht im Ergebnis keinen Unterschied
Ob man das dann Kolonialismus nennt oder dafür einen anderen Begriff benutzt (welchen?) ist für die Betroffenen gleichgültig - die werden mit Gewalt gezwungen sich zu fügen.
Und das ist eben der Unterschied zur der "Angliederung an den Westen": die Hinwendung zu weg von Russland und hin zur EU war eine in mehreren Wahlen manifestierte Entscheidung der Ukrainer selbst, so wie fast alle europäischen Staaten des ehemaligen Ostblocks sie vollzogen haben. Die Ukrainer wählten dreimal, 2004, 2014 und 2019 die Westorientierung und nur einmal, 2010, den relativ russlandfreundlichen Janukowitsch. Aber auch der wurde durch Massenproteste aus dem Amt gejagt, als er die Annäherung an die EU (die er bei der Wahl versprochen hatte) unter russischem Druck aufgeben wollte.