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  • kamka

mehr als 1000 Beiträge seit 01.05.2002

Auch der zweite geistige Statthalter Roms scheitert als spiritus rector

Offensichtlich hat der nationalkonservative Block in unserer Repu-
blik immer noch nicht verinnerlicht, daß unter "Normalbedingungen"
niemals eine Statthalter Roms mehr der spiritus rector der Republik
werden kann.

Mit den 15 Millionen Ostdeutschen sind eine Wählerschaft zur Republik
gestoßen, die nach fast 45 jähriger Abtrennung vom Rest Deutschlands
eine relativ eigene mantale Auffassung von sich und ihrer Beziehung
zur Außenwelt entwickelt haben. Eine Lanze Roms, ihre Philosophie
den Kindern ins Gemüt zu pflanzen, ist ja bekanntlich selbst
in Karlsruhe nicht durchgedrungen.

Wenn ab 2003 an den europäischen Grenzgebieten die latenten Konflikt-
herde in offene Konflikte eskalieren, wenn die Energiepreise jegliche
kapitalistsiche Umsatz- und Gewinnerwartung abwürgen werden, dann
ist der europäische Erfahrungsschatz gefragt,mit anderen Kulturen
und Regime einen Ausgleich der Interessen zu finden und einen modus
vivendi aufzuzeigen.

Eine atlantische Macht, die ihre Konflikte jenseits ihres Staatsge-
biets und weitgehnds aus dem Potential ihrer See- und seegestützten
Macht austrägt, wird diesen europäischen Ansatz nicht erfassen
können,
denn der historische Überblick zeigt, daß diese allein noch nie
einen großen Landkrieg erfolgreich bewältigen konnten.

Wenn eine Analogie für eine künftige Auseinandersetzung greift, dann
sollte diese Seemacht und ihre Mitstreiter sich die Entwicklung
des Kolonialkrieges von Algerien einmal genau ansehen. Dann könnte
diesen Strategen eventuell erahnen, welche Herausforderungen in
diesem
Kulturkreis auf sie noch warten. Und zwar dann, wenn man
beabsichtigt, ein Land dauerhaft zu besetzen, in der Absicht, es zu
beherrschen. 


  
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