Ekke schrieb am 23. September 2002 18:14
> demon driver schrieb am 23. September 2002 16:52
>
> > Hat es das überhaupt? Ich steh jetzt vor der "Wahl", ob ich der
> > Partei entweder mangels Erfolgsaussichten und Möglichkeiten, wirklich
> > etwas zu bewegen, selbst wenn sie mit einer Handvoll Prozent drin
> > wären, und angesichts der immer sozialdemokratischer werdenden
> > Programmatik den Rücken kehre, oder ob ich mich jetzt erst recht
> > engagiere.
>
> d. d., sieh Dir mal unter Kreuzberg-Kleinbonum meine erste
> Einschätzung zum Fleddern der Fraktionsleiche bei der PDS an!
Ja, schon gelesen - ich stimme dem zu... Was tun? Energie, Zeit,
Geld, Lebenssaft in eine Partei investieren, die allem Anschein nach
wie alle anderen naturgesetzmäßig dazu verdammt ist, entweder zur
Bedeutungslosigkeit zu schrumpfen oder zum Mainstream zu werden? Nur
weil einem daran gelegen ist, daß die politische Realität der
sozialen Kälte in diesem Land, in der sich die Mehrheit auch noch
wohlzufühlen scheint, wenigstens einen etwas sozialeren Anstrich
erhält, bis das Gesellschaftssystem von selbst kollabiert - was es
wird, davon bin ich einigermaßen überzeugt, denn menschliche
Arbeitskraft wird weiter überflüssig, und das System basiert zu sehr
auf dem Erwerbsarbeitsprinzip, das im Zeitalter einer immer weiter
fortschreitenden Automatisierung auch volkswirtschaftlich unter den
traditionellen Bedingungen nicht mehr funktionieren kann - die immer
Zahlreicheren, die da durchs Netz fallen, werden sich irgendwann
schon was einfallen lassen... Insofern ist etwa der PDS-Ansatz
35-Stunden-Woche jetzt, 30-Stunden-Woche später, auch nur ein Ansatz,
und dessen Umsetzung überhaupt ebenso Utopie wie die absolute
PDS-Mehrheit, die es dafür bräuchte. Ganz übel stieß mir in dem
Zusammenhang übrigens der Slogan "Arbeit soll das Land regieren"
auf... Arbeit sollte vielleicht besser mal langsam als das
Auslaufmodell begriffen werden, das sie ist.
Grüße
d. d.
> demon driver schrieb am 23. September 2002 16:52
>
> > Hat es das überhaupt? Ich steh jetzt vor der "Wahl", ob ich der
> > Partei entweder mangels Erfolgsaussichten und Möglichkeiten, wirklich
> > etwas zu bewegen, selbst wenn sie mit einer Handvoll Prozent drin
> > wären, und angesichts der immer sozialdemokratischer werdenden
> > Programmatik den Rücken kehre, oder ob ich mich jetzt erst recht
> > engagiere.
>
> d. d., sieh Dir mal unter Kreuzberg-Kleinbonum meine erste
> Einschätzung zum Fleddern der Fraktionsleiche bei der PDS an!
Ja, schon gelesen - ich stimme dem zu... Was tun? Energie, Zeit,
Geld, Lebenssaft in eine Partei investieren, die allem Anschein nach
wie alle anderen naturgesetzmäßig dazu verdammt ist, entweder zur
Bedeutungslosigkeit zu schrumpfen oder zum Mainstream zu werden? Nur
weil einem daran gelegen ist, daß die politische Realität der
sozialen Kälte in diesem Land, in der sich die Mehrheit auch noch
wohlzufühlen scheint, wenigstens einen etwas sozialeren Anstrich
erhält, bis das Gesellschaftssystem von selbst kollabiert - was es
wird, davon bin ich einigermaßen überzeugt, denn menschliche
Arbeitskraft wird weiter überflüssig, und das System basiert zu sehr
auf dem Erwerbsarbeitsprinzip, das im Zeitalter einer immer weiter
fortschreitenden Automatisierung auch volkswirtschaftlich unter den
traditionellen Bedingungen nicht mehr funktionieren kann - die immer
Zahlreicheren, die da durchs Netz fallen, werden sich irgendwann
schon was einfallen lassen... Insofern ist etwa der PDS-Ansatz
35-Stunden-Woche jetzt, 30-Stunden-Woche später, auch nur ein Ansatz,
und dessen Umsetzung überhaupt ebenso Utopie wie die absolute
PDS-Mehrheit, die es dafür bräuchte. Ganz übel stieß mir in dem
Zusammenhang übrigens der Slogan "Arbeit soll das Land regieren"
auf... Arbeit sollte vielleicht besser mal langsam als das
Auslaufmodell begriffen werden, das sie ist.
Grüße
d. d.