Ottokar Domma schrieb am 23. September 2002 23:41
> Hallo,
>
> alle großen Probleme der Menschheit wurden durch Politiker gemacht.
>
> Schau in den Iraq.
>
> Ursprünglich ein großes Land. Die Briten haben dieses Land dann
> künstlich in einen Iran und einen Iraq geteilt. Beide Länder
> erhielten einen König, beide Länder waren von Anfang an verfeindet.
> Beide Länder wurden zunächst von Großbritanien unterstützt. Später
> von verschiedenen anderen Staaten. Iraq erhielt etwa Militärhilfe von
> den USA und aus Europa. Mit dieser Militärhilfe und anderen "Hilfen"
> wurde dort eine militärisch operierende Diktatur installiert und
> stabilisiert. Und gegen die soll jetzt (so der Wunsch mancher
> Politiker) gekämpft werden.
Vollkommen richtig. Stimme ich ja zu. Leider birgt der Blick in die
Geschichte keine Loesung, fuer das Dilemma vor dem wir derzeit
stehen. Er liefert lediglich eine Erklaerung.
>
> Oder Afganistan: Die Taliban und andere lokale Warlords wurden von
> den USA als Kämpfer gegen Russland ausgebildet und ausgerüstet.
> Dummerweise kämpfen nun diese Leute gegen die USA.
>
> Wenn sowohl Russland als auch die USA dieses Land Afganistan in Ruhe
> gelassen hätten, gäbe es jetzt den Krieg nicht. Es gäbe dort auch
> keine Taliban und keine fanatischen Moslems.
Stimme ich auch zu. Dennoch haben die herrschenden Mullas oder
Talibans Menschenrechte und Frauenrecht mit Fuessen getreten.
Weggucken kann man, aber man macht sich dann auch zum Mitschuldigen
der herrschenden Regiems. Wieder liefert der Blick ins Geschichtsbuch
nur die Erklaerung, nicht die Loesung.
>
> Kriege werden nicht von Menschen gemacht. Hast Du mal Kriegsbücher
> (jenseits der Heldenbücher) aus dem ersten Weltkrieg gelesen? Damals
> gab es diese Soldatenverbrüderungen. Da sind dann in Kampfpausen
> Russen und Deutsche aus ihren Schützengräben geklettert, haben
> gemeinsam ihre knappen Rationen gegessen, sich Geschichten von zu
> Hause erzählt. Dann kam der Kampfbefehl und dann haben die gleichen
> Leute die eben noch zusammensaßen auf einander geschossen. Kennst Du
> den Soldaten Schweik?
>
Ja, ziemlich skurile Geschichten hatte ich schonmal was gehoert von.
Natuerlich sind das nie die einzelnen Soldaten. Auch hier in den USA,
wenn Du mit den einfachen Menschen sprichst hoerst Du oft heraus "was
wollen wir dort", "wir wollen doch nur in Frieden leben". Da stimme
ich ja voll mit Dir ueberein, wenn jemand in Richtung Krieg redet ist
das i.a. ein Opfer der Propaganda der Regierungen. Aber trotzalledem,
die Menschen muessen sich erstmal verbloeden lassen, bevor sie bloede
werden. Das "die herrschende Klasse" die Menschen hier und auch in D
dumm halten will steht ausser Frage. Mich beschaeftig eher wie man
die Situation aendern kann ohne das so kleine Schreihaelse mit
Chaplin-Schnaeutze wieder aufstehen und die anfangs noch fragile
Gesellschaft ueber den Tisch ziehen. Denn zu Anfang des zweiten
Weltkrieges sind die Jungens schon teilweise durch die Strassen
gezogen und haben "endlich Krieg" gejubelt. Die Weimarer Verfassung
war nicht schlecht, nur sehr unzureichend geschuetzt. Sowas darf nie
wieder passieren.
Ich meine, dass der gemeine Mensch lieber Frieden als Krieg will ist
auch Goebbels klar gewesen, seine Propaganda wurde entsprechend
angepasst. Glaube irgendwo in seinen Tagebuechern laesst er sich auch
exakt darueber aus.
> Kriege werden nicht von Menschen gemacht. Welcher normale Mensch hat
> den den Wunsch in ein anderes Land zu ziehen und dort Menschen zu
> töten? Sowas kommt erst dann, wenn Menschen aufgestachelt werden. Von
> Politikern. Und natürlich religiösen Führern.
Stimme ich voll und ganz ueberein. Aber es gilt diese Gefahr zu
verhindern, wenn man ein System aendern will und nicht nocheinmal
direkt ins Messer zu laufen! Nicht nur Politiker stacheln Menschen
auf. Es sind auch einfach Menschen, die ihre vermeintlichen eigenen
Theorien haben, die diese Gedanken weiter geben. Hitler war kein
Politiker, der war Soldat und (!) Kuenstler, wenn auch nicht sehr
erfolgreich. Erkannte dann aber das er eine Gabe hatte die Menschen
mitzureissen, auch wenn sich das heute bei seinem Gebruell niemand
mehr vorstellen kann.
Inko
> Hallo,
>
> alle großen Probleme der Menschheit wurden durch Politiker gemacht.
>
> Schau in den Iraq.
>
> Ursprünglich ein großes Land. Die Briten haben dieses Land dann
> künstlich in einen Iran und einen Iraq geteilt. Beide Länder
> erhielten einen König, beide Länder waren von Anfang an verfeindet.
> Beide Länder wurden zunächst von Großbritanien unterstützt. Später
> von verschiedenen anderen Staaten. Iraq erhielt etwa Militärhilfe von
> den USA und aus Europa. Mit dieser Militärhilfe und anderen "Hilfen"
> wurde dort eine militärisch operierende Diktatur installiert und
> stabilisiert. Und gegen die soll jetzt (so der Wunsch mancher
> Politiker) gekämpft werden.
Vollkommen richtig. Stimme ich ja zu. Leider birgt der Blick in die
Geschichte keine Loesung, fuer das Dilemma vor dem wir derzeit
stehen. Er liefert lediglich eine Erklaerung.
>
> Oder Afganistan: Die Taliban und andere lokale Warlords wurden von
> den USA als Kämpfer gegen Russland ausgebildet und ausgerüstet.
> Dummerweise kämpfen nun diese Leute gegen die USA.
>
> Wenn sowohl Russland als auch die USA dieses Land Afganistan in Ruhe
> gelassen hätten, gäbe es jetzt den Krieg nicht. Es gäbe dort auch
> keine Taliban und keine fanatischen Moslems.
Stimme ich auch zu. Dennoch haben die herrschenden Mullas oder
Talibans Menschenrechte und Frauenrecht mit Fuessen getreten.
Weggucken kann man, aber man macht sich dann auch zum Mitschuldigen
der herrschenden Regiems. Wieder liefert der Blick ins Geschichtsbuch
nur die Erklaerung, nicht die Loesung.
>
> Kriege werden nicht von Menschen gemacht. Hast Du mal Kriegsbücher
> (jenseits der Heldenbücher) aus dem ersten Weltkrieg gelesen? Damals
> gab es diese Soldatenverbrüderungen. Da sind dann in Kampfpausen
> Russen und Deutsche aus ihren Schützengräben geklettert, haben
> gemeinsam ihre knappen Rationen gegessen, sich Geschichten von zu
> Hause erzählt. Dann kam der Kampfbefehl und dann haben die gleichen
> Leute die eben noch zusammensaßen auf einander geschossen. Kennst Du
> den Soldaten Schweik?
>
Ja, ziemlich skurile Geschichten hatte ich schonmal was gehoert von.
Natuerlich sind das nie die einzelnen Soldaten. Auch hier in den USA,
wenn Du mit den einfachen Menschen sprichst hoerst Du oft heraus "was
wollen wir dort", "wir wollen doch nur in Frieden leben". Da stimme
ich ja voll mit Dir ueberein, wenn jemand in Richtung Krieg redet ist
das i.a. ein Opfer der Propaganda der Regierungen. Aber trotzalledem,
die Menschen muessen sich erstmal verbloeden lassen, bevor sie bloede
werden. Das "die herrschende Klasse" die Menschen hier und auch in D
dumm halten will steht ausser Frage. Mich beschaeftig eher wie man
die Situation aendern kann ohne das so kleine Schreihaelse mit
Chaplin-Schnaeutze wieder aufstehen und die anfangs noch fragile
Gesellschaft ueber den Tisch ziehen. Denn zu Anfang des zweiten
Weltkrieges sind die Jungens schon teilweise durch die Strassen
gezogen und haben "endlich Krieg" gejubelt. Die Weimarer Verfassung
war nicht schlecht, nur sehr unzureichend geschuetzt. Sowas darf nie
wieder passieren.
Ich meine, dass der gemeine Mensch lieber Frieden als Krieg will ist
auch Goebbels klar gewesen, seine Propaganda wurde entsprechend
angepasst. Glaube irgendwo in seinen Tagebuechern laesst er sich auch
exakt darueber aus.
> Kriege werden nicht von Menschen gemacht. Welcher normale Mensch hat
> den den Wunsch in ein anderes Land zu ziehen und dort Menschen zu
> töten? Sowas kommt erst dann, wenn Menschen aufgestachelt werden. Von
> Politikern. Und natürlich religiösen Führern.
Stimme ich voll und ganz ueberein. Aber es gilt diese Gefahr zu
verhindern, wenn man ein System aendern will und nicht nocheinmal
direkt ins Messer zu laufen! Nicht nur Politiker stacheln Menschen
auf. Es sind auch einfach Menschen, die ihre vermeintlichen eigenen
Theorien haben, die diese Gedanken weiter geben. Hitler war kein
Politiker, der war Soldat und (!) Kuenstler, wenn auch nicht sehr
erfolgreich. Erkannte dann aber das er eine Gabe hatte die Menschen
mitzureissen, auch wenn sich das heute bei seinem Gebruell niemand
mehr vorstellen kann.
Inko