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  • Ottokar Domma

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2000

Ja

inko gnito schrieb am 23. September 2002 23:52

> nun, dennoch bleiben medientycoons ala springer im rennen und haben
> einen nicht zu unterschaetzenden einfluss auf die bevoelkerung.

Ja. Aber nur für den Anfang. Aber IMO ist das ok. 

> wie soll das funktionieren. per sammeldose der heilsarmee? ich meine

Nein. Du stellst in jedes Rathaus ein Internet-Terminal. Jeder Bürger
geht einmal pro Jahr zum Terminal, schiebt seinen (in Deutschland)
maschinenlesbaren Personalausweis in einen Schlitz, teilt sein Geld
auf Projekte seiner Wahl auf und fertig.

> sinnvollen bundeshaushalt aufzustellen zutrauen wuerde. sicher,

Darum geht es nicht. Lass das andere machen.

Bauunternehmen sind zum Beispiel interessiert Autobahnen zu bauen.
Lass die entsprechende Projekte machen.

Es gibt eine Polizeigewerkschaft. Die sind interessiert das ihre
Polizisten Jobs haben. Lass also die Polizeigewerkschaft sich um das
Projekt "Innere Sicherheit" kümmern.

Wichtig ist nur eines: Es muss viele verschiedene Projekte geben
(aber nicht zuviel und sie müssen regional passend sein. Leute in
Dresden interessen sich nicht für eine Autobahn in Hamburg).
Anschließend kann jeder Mensch seine Steuern nach seinen persönlichen
Interessen und ggf. auch Befürchtungen vergeben. Es gibt sicher
Menschen mit einem hohem Sicherheitsbedürfnis. Lass sie Geld für
Polizei ausgeben. Ich würde mein Geld in Forschung / Bildung
investieren.

> nun, das kann wenn es zu einfach wird auch in einem heillosen chaos
> enden. da muessen schon sinnvolle limits aufgestellt werden 50000 -
> 100000 stimme min.

Ist recht einfach. Eine Autobahn kann erst gebaut werden wenn für das
Projekt z.B. mindestens 1 Mrd Euro zusammenkommt. Investieren
genügend Bürger ihre Steuern in ein betreffendes Projekt, dann ist es
ok. Ansonsten kann das Projekt nicht ausgeführt werden, das verplante
Geld geht zurück zum Bürger und er kann den betreffenden Steueranteil
woanders investieren.

Sicher gibt es eine ganze Reihe von Problemen, Ecken und Kanten. Aber
sie lösbar. Das Konzept der Direkten Demokratie ist genial einfach.

Wir dürfen eines nicht vergessen. Die DD waren die ursprüngliche
Version der Demokratie. Erst als die demokratische Region zu groß
wurde (spätestens nachdem Rom die griechischen Stadtstaaten
übernommen hatte), wurden aus praktischen Gründen Repräsentanten
gewählt.

Die DD ist also nichts neues, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln.
Sie ist möglich, weil wir heute die technischen
Kommunikationsmöglichkeiten haben um viele Menschen in einen
Entscheidungsprozess einbinden zu können.

> vollkommen richtig. allerdings darf man hier auch die diversen
> lobby-gruppen nicht vergessen, die ihren einfluss ganz massiv

Lobby-Arbeit funktioniert nur bei hauptamtlichen Entscheidern, sprich
Politikern.

Was soll z.B. eine Lobby der Musikindustrie in einer DD ausrichten?
80 Millionen Leute bestechen ;-)

> naja, das kann aber auch schief gehen, wie die derzeitige diskussion
> um die privatisierung des pensionsfonds zeigt. man sollte nicht zu
> rosig ueber dd sprechen, denn alles kann auch in der dd nicht vom
> volke erledigt werden. 


Noch mal zu Erinnerung: Die heutigen Probleme in der Rentenpolitik
sind dadurch entstanden, dass 30 Jahre lang Politiker das Thema auf
die nächste Wahlperiode verschoben haben.

> auch im aufgeklaerten absolutismuss immer wieder einblaeuen, das ihr
> arbeitgeber das volk ist und kein anderer.

Amen. 

Mfg

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