Ottokar Domma schrieb am 24. September 2002 0:20
> inko gnito schrieb am 23. September 2002 23:52
>
> > nun, dennoch bleiben medientycoons ala springer im rennen und haben
> > einen nicht zu unterschaetzenden einfluss auf die bevoelkerung.
>
> Ja. Aber nur für den Anfang. Aber IMO ist das ok.
Genau am Anfang ist aber jedes neue politische System am meisten
gefaehrdet.
>
> > wie soll das funktionieren. per sammeldose der heilsarmee? ich meine
>
> Nein. Du stellst in jedes Rathaus ein Internet-Terminal. Jeder Bürger
> geht einmal pro Jahr zum Terminal, schiebt seinen (in Deutschland)
> maschinenlesbaren Personalausweis in einen Schlitz, teilt sein Geld
> auf Projekte seiner Wahl auf und fertig.
Und hinterher geht alles Geld in den Neubau von Autobahnen und Zuege
werden abgeschaft, weil keine mehr in die Bahn investiert etc. Das
geht so einfach nicht, wenn man nicht einen ueberblick und
gesamteindruck hat UND versteht.
>
> > sinnvollen bundeshaushalt aufzustellen zutrauen wuerde. sicher,
>
> Darum geht es nicht. Lass das andere machen.
Welche anderen, Du hast gerade gesagt, das ich (der einfache Buerger)
das Geld zu verteilen habe. Wer sind denn nun diese anderen?
>
> Bauunternehmen sind zum Beispiel interessiert Autobahnen zu bauen.
> Lass die entsprechende Projekte machen.
? Und dann muss ich fuer deren Benutzung zahlen. Also nur wer reich
ist kann sich dann erlauben ein Auto zu fahren?
>
> Es gibt eine Polizeigewerkschaft. Die sind interessiert das ihre
> Polizisten Jobs haben. Lass also die Polizeigewerkschaft sich um das
> Projekt "Innere Sicherheit" kümmern.
>
Hae? Und wenn die nunmal eine leichte Abneigung dagegen haben sich
die Haende in Problemzonen schmutzig zu machen wird das ignoriert,
oder es wird in den Gebieten Aggressionsabbau betrieben? Klasse Idee.
> Wichtig ist nur eines: Es muss viele verschiedene Projekte geben
> (aber nicht zuviel und sie müssen regional passend sein.
Wer bestimmt das, wer sagt wie viel und welche sinnvoll sind und
welche nicht. Wir reden hier von einem Land von 80 Mio Leuten nicht
von ner 100 Seelen Gemeinde.
> Leute in
> Dresden interessen sich nicht für eine Autobahn in Hamburg).
Richtig, werden also auch nicht dafuer bezahlen, ergo wenns eine
Komune schlecht geht werden die Leute dort ihren Lebenstil verlieren
und wegziehen. Klasse Loesung, es passiert also genau das was heute
auch passiert im Osten.
> Anschließend kann jeder Mensch seine Steuern nach seinen persönlichen
> Interessen und ggf. auch Befürchtungen vergeben. Es gibt sicher
> Menschen mit einem hohem Sicherheitsbedürfnis. Lass sie Geld für
> Polizei ausgeben. Ich würde mein Geld in Forschung / Bildung
> investieren.
Und Du meinst das balanziert sich alles schoen aus. Warum sollte Dich
meine Polizei dann schuezten geh doch zu Deinen Wissenschaftlern,
wenn Dich sicherheit nicht interessiert - dennoch danke fuer das
Vertrauen, wir koennten Geld hier wirklich gebrauchen - .
>
> > nun, das kann wenn es zu einfach wird auch in einem heillosen chaos
> > enden. da muessen schon sinnvolle limits aufgestellt werden 50000 -
> > 100000 stimme min.
>
> Ist recht einfach. Eine Autobahn kann erst gebaut werden wenn für das
> Projekt z.B. mindestens 1 Mrd Euro zusammenkommt. Investieren
> genügend Bürger ihre Steuern in ein betreffendes Projekt, dann ist es
> ok. Ansonsten kann das Projekt nicht ausgeführt werden, das verplante
> Geld geht zurück zum Bürger und er kann den betreffenden Steueranteil
> woanders investieren.
Ergo Grossprojekte haben kaum eine Chance. Wer brauch schon eine
Schnellbahnstrecke, die erstmal etliche Milliarden verschling, ohne
das wirklich jemand von Muenchen nach Hamburg fahren will. Sonder ich
brauch sie nur von Kassel nach Goettingen.
>
> Sicher gibt es eine ganze Reihe von Problemen, Ecken und Kanten. Aber
> sie lösbar. Das Konzept der Direkten Demokratie ist genial einfach.
Dem kann ich immer weniger folgen. Tut mir leid.
>
> Wir dürfen eines nicht vergessen. Die DD waren die ursprüngliche
> Version der Demokratie. Erst als die demokratische Region zu groß
> wurde (spätestens nachdem Rom die griechischen Stadtstaaten
> übernommen hatte), wurden aus praktischen Gründen Repräsentanten
> gewählt.
Richtig und das hatte seinen Grund. Das ganze heute mir IT
wiederzubeleben ist eine gute Idee, aber bei den Scherben im alten
Griechenland waren die Dinge auch einfacher gelagert. Jeder konnte
die Dimensionen der Probleme erkennen und abschaetzen. Wenn ein
Brunnen fehlte war klar wie man das Problem angeht. Wenn ein
Flughafen gebaut werden soll ist das eine andere Dimension. Wer will
den schon im Hintergarten haben. Also wird ein Antrag gestellt und
die Masse entscheidet und die Anwohner (ist ja eine Minderheit) ist
angearscht. Sieht fuer mich nicht besser aus als heute.
>
> Die DD ist also nichts neues, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln.
> Sie ist möglich, weil wir heute die technischen
> Kommunikationsmöglichkeiten haben um viele Menschen in einen
> Entscheidungsprozess einbinden zu können.
Fein, und ich hole mir die Profis um die Wahlen zu manipulieren. Was
meinst Du warum die Bundestagswahlen nach Jahren der Planung noch
immer nicht online laufen.
>
> > vollkommen richtig. allerdings darf man hier auch die diversen
> > lobby-gruppen nicht vergessen, die ihren einfluss ganz massiv
>
> Lobby-Arbeit funktioniert nur bei hauptamtlichen Entscheidern, sprich
> Politikern.
War auch eine Ergaenzung von mir.
>
> Was soll z.B. eine Lobby der Musikindustrie in einer DD ausrichten?
> 80 Millionen Leute bestechen ;-)
>
Wer wuerde in einer DD auch so bloed sein und der Musikindustrie noch
ihre Gewinne goennen?
> > naja, das kann aber auch schief gehen, wie die derzeitige diskussion
> > um die privatisierung des pensionsfonds zeigt. man sollte nicht zu
> > rosig ueber dd sprechen, denn alles kann auch in der dd nicht vom
> > volke erledigt werden.
>
>
> Noch mal zu Erinnerung: Die heutigen Probleme in der Rentenpolitik
> sind dadurch entstanden, dass 30 Jahre lang Politiker das Thema auf
> die nächste Wahlperiode verschoben haben.
Und in einer DD werden Probleme nach Jahren der fehlenden
Entscheidung nicht vor sich hergeschoben?
>
> > auch im aufgeklaerten absolutismuss immer wieder einblaeuen, das ihr
> > arbeitgeber das volk ist und kein anderer.
>
> Amen.
Wieso?
> inko gnito schrieb am 23. September 2002 23:52
>
> > nun, dennoch bleiben medientycoons ala springer im rennen und haben
> > einen nicht zu unterschaetzenden einfluss auf die bevoelkerung.
>
> Ja. Aber nur für den Anfang. Aber IMO ist das ok.
Genau am Anfang ist aber jedes neue politische System am meisten
gefaehrdet.
>
> > wie soll das funktionieren. per sammeldose der heilsarmee? ich meine
>
> Nein. Du stellst in jedes Rathaus ein Internet-Terminal. Jeder Bürger
> geht einmal pro Jahr zum Terminal, schiebt seinen (in Deutschland)
> maschinenlesbaren Personalausweis in einen Schlitz, teilt sein Geld
> auf Projekte seiner Wahl auf und fertig.
Und hinterher geht alles Geld in den Neubau von Autobahnen und Zuege
werden abgeschaft, weil keine mehr in die Bahn investiert etc. Das
geht so einfach nicht, wenn man nicht einen ueberblick und
gesamteindruck hat UND versteht.
>
> > sinnvollen bundeshaushalt aufzustellen zutrauen wuerde. sicher,
>
> Darum geht es nicht. Lass das andere machen.
Welche anderen, Du hast gerade gesagt, das ich (der einfache Buerger)
das Geld zu verteilen habe. Wer sind denn nun diese anderen?
>
> Bauunternehmen sind zum Beispiel interessiert Autobahnen zu bauen.
> Lass die entsprechende Projekte machen.
? Und dann muss ich fuer deren Benutzung zahlen. Also nur wer reich
ist kann sich dann erlauben ein Auto zu fahren?
>
> Es gibt eine Polizeigewerkschaft. Die sind interessiert das ihre
> Polizisten Jobs haben. Lass also die Polizeigewerkschaft sich um das
> Projekt "Innere Sicherheit" kümmern.
>
Hae? Und wenn die nunmal eine leichte Abneigung dagegen haben sich
die Haende in Problemzonen schmutzig zu machen wird das ignoriert,
oder es wird in den Gebieten Aggressionsabbau betrieben? Klasse Idee.
> Wichtig ist nur eines: Es muss viele verschiedene Projekte geben
> (aber nicht zuviel und sie müssen regional passend sein.
Wer bestimmt das, wer sagt wie viel und welche sinnvoll sind und
welche nicht. Wir reden hier von einem Land von 80 Mio Leuten nicht
von ner 100 Seelen Gemeinde.
> Leute in
> Dresden interessen sich nicht für eine Autobahn in Hamburg).
Richtig, werden also auch nicht dafuer bezahlen, ergo wenns eine
Komune schlecht geht werden die Leute dort ihren Lebenstil verlieren
und wegziehen. Klasse Loesung, es passiert also genau das was heute
auch passiert im Osten.
> Anschließend kann jeder Mensch seine Steuern nach seinen persönlichen
> Interessen und ggf. auch Befürchtungen vergeben. Es gibt sicher
> Menschen mit einem hohem Sicherheitsbedürfnis. Lass sie Geld für
> Polizei ausgeben. Ich würde mein Geld in Forschung / Bildung
> investieren.
Und Du meinst das balanziert sich alles schoen aus. Warum sollte Dich
meine Polizei dann schuezten geh doch zu Deinen Wissenschaftlern,
wenn Dich sicherheit nicht interessiert - dennoch danke fuer das
Vertrauen, wir koennten Geld hier wirklich gebrauchen - .
>
> > nun, das kann wenn es zu einfach wird auch in einem heillosen chaos
> > enden. da muessen schon sinnvolle limits aufgestellt werden 50000 -
> > 100000 stimme min.
>
> Ist recht einfach. Eine Autobahn kann erst gebaut werden wenn für das
> Projekt z.B. mindestens 1 Mrd Euro zusammenkommt. Investieren
> genügend Bürger ihre Steuern in ein betreffendes Projekt, dann ist es
> ok. Ansonsten kann das Projekt nicht ausgeführt werden, das verplante
> Geld geht zurück zum Bürger und er kann den betreffenden Steueranteil
> woanders investieren.
Ergo Grossprojekte haben kaum eine Chance. Wer brauch schon eine
Schnellbahnstrecke, die erstmal etliche Milliarden verschling, ohne
das wirklich jemand von Muenchen nach Hamburg fahren will. Sonder ich
brauch sie nur von Kassel nach Goettingen.
>
> Sicher gibt es eine ganze Reihe von Problemen, Ecken und Kanten. Aber
> sie lösbar. Das Konzept der Direkten Demokratie ist genial einfach.
Dem kann ich immer weniger folgen. Tut mir leid.
>
> Wir dürfen eines nicht vergessen. Die DD waren die ursprüngliche
> Version der Demokratie. Erst als die demokratische Region zu groß
> wurde (spätestens nachdem Rom die griechischen Stadtstaaten
> übernommen hatte), wurden aus praktischen Gründen Repräsentanten
> gewählt.
Richtig und das hatte seinen Grund. Das ganze heute mir IT
wiederzubeleben ist eine gute Idee, aber bei den Scherben im alten
Griechenland waren die Dinge auch einfacher gelagert. Jeder konnte
die Dimensionen der Probleme erkennen und abschaetzen. Wenn ein
Brunnen fehlte war klar wie man das Problem angeht. Wenn ein
Flughafen gebaut werden soll ist das eine andere Dimension. Wer will
den schon im Hintergarten haben. Also wird ein Antrag gestellt und
die Masse entscheidet und die Anwohner (ist ja eine Minderheit) ist
angearscht. Sieht fuer mich nicht besser aus als heute.
>
> Die DD ist also nichts neues, sondern eine Rückkehr zu den Wurzeln.
> Sie ist möglich, weil wir heute die technischen
> Kommunikationsmöglichkeiten haben um viele Menschen in einen
> Entscheidungsprozess einbinden zu können.
Fein, und ich hole mir die Profis um die Wahlen zu manipulieren. Was
meinst Du warum die Bundestagswahlen nach Jahren der Planung noch
immer nicht online laufen.
>
> > vollkommen richtig. allerdings darf man hier auch die diversen
> > lobby-gruppen nicht vergessen, die ihren einfluss ganz massiv
>
> Lobby-Arbeit funktioniert nur bei hauptamtlichen Entscheidern, sprich
> Politikern.
War auch eine Ergaenzung von mir.
>
> Was soll z.B. eine Lobby der Musikindustrie in einer DD ausrichten?
> 80 Millionen Leute bestechen ;-)
>
Wer wuerde in einer DD auch so bloed sein und der Musikindustrie noch
ihre Gewinne goennen?
> > naja, das kann aber auch schief gehen, wie die derzeitige diskussion
> > um die privatisierung des pensionsfonds zeigt. man sollte nicht zu
> > rosig ueber dd sprechen, denn alles kann auch in der dd nicht vom
> > volke erledigt werden.
>
>
> Noch mal zu Erinnerung: Die heutigen Probleme in der Rentenpolitik
> sind dadurch entstanden, dass 30 Jahre lang Politiker das Thema auf
> die nächste Wahlperiode verschoben haben.
Und in einer DD werden Probleme nach Jahren der fehlenden
Entscheidung nicht vor sich hergeschoben?
>
> > auch im aufgeklaerten absolutismuss immer wieder einblaeuen, das ihr
> > arbeitgeber das volk ist und kein anderer.
>
> Amen.
Wieso?