Feuermelder schrieb am 4. Januar 2016 17:55
> Hier geht es ja um Psycho-Trigger, also um emotionale Reaktionen,
> abwehrende Reaktionen. Aber was weiss man eigentlich über solche
> Trigger? Was heisst es getriggert zu werden? 1 Reiz oder eine Klasse
> von Reizen, eine Reizlinie löst immer wieder die gleiche oder gleich
> ähnliche Reaktionen aus - also ein typischer Schalter, Druckknopf?
> Was sind typische Trigger?
Typische Trigger gibt es eigentlich nicht, denn jede Erfahrung, jedes
Trauma ist ja sehr spezifisch. Wurdest du z.B. bei einem bestimmten
Musikstück vergewaltigt, kann es dieses Lied sein, aber auch die Art
des Lichtest, die herrschte, ein Geruch, ein Wort oder eine
Wortfolge...
Das bedeutet ja auch, dass z.B. von manchen ganz positiv oder neutral
angesehene Dinge als Schlüsselreiz fungieren - wer Marvel-Leser ist,
kennt ggf. den Ausspruch "Jetzt geht´s rund" von Ben Grimm alias "Das
Ding". Nimm mal an, du wurdest immer von deinem Vater grün und blau
verprügelt und er sagte, bevor es losging "Jetzt geht´s rund", dann
kann diese Wortfolge bei dir z.B. dazu führen, dass du dich
unwillkürlich duckst oder aber Angst bekommst usw.
Das sind zwei einfache Beispiele, aber z.B. kann es für jemanden, der
sexuelle Gewalt oder Belästigung erlebt hat, schlimm sein, wenn er
ein ähnliches Geschehen auf der Leinwand sieht oder im Zuge des
Strafrechts damit konfrontiert wird. Dies kann natürlich auch dann
funktionieren, wenn du etwas erfolgreich verdrängt hast, es kommt
dann sozusagen wieder hoch. Es ist, wie gesagt, mehr als
verständlich, wenn innerhalb bestimmter Gruppen temporär und lokal
begrenzt "Safe Spaces" genutzt werden, ähnlich der Triggerwarnung bei
Foren zum Thema Anorexie oder ähnlichem. Aber wichtig ist eben die
temporäre und lokale Begrenzung, was derzeit aber z.B. an den
us-amerikanischen Unis passiert, ist eine Ausweitung weit hinaus,
nämlich in das ausbildende Umfeld hinein und auch mit einer möglichst
großen Reichweite bzw. sozialem Druck nach Art von "Wieso hängst du
denn kein Schild auf, dass dein Zimmer ein Safe Space ist?"
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/northamerica/usa/12022041/H
ow-political-correctness-rules-in-Americas-student-safe-spaces.html
The notion of the “safe space” first emerged to describe a place of
refuge for people exposed to racial prejudice or sexism. But the
phrase has changed meaning to the point where now it often implies
protection from “exposure to ideas that make one uncomfortable”,
according to Nadine Strossen, a prominent law professor and former
head of the American Civil Liberties Union.
[...]
I tell my students the entire course is one painful, horrifying
episode of human misery after the other,” the professor said. It is
impossible to know which part of the class might trigger trauma. “Is
it going to be divorce? Is it going to be a child born without an
intact nervous system? Is it going to be getting falsely accused of a
crime? Is it going to be having a war break out in your
neighbourhood?”
If students want a rounded education that best prepares them for the
world, these lecturers believe, then they must leave their need for
“safe spaces” and “triggers” at the door.
> Hier geht es ja um Psycho-Trigger, also um emotionale Reaktionen,
> abwehrende Reaktionen. Aber was weiss man eigentlich über solche
> Trigger? Was heisst es getriggert zu werden? 1 Reiz oder eine Klasse
> von Reizen, eine Reizlinie löst immer wieder die gleiche oder gleich
> ähnliche Reaktionen aus - also ein typischer Schalter, Druckknopf?
> Was sind typische Trigger?
Typische Trigger gibt es eigentlich nicht, denn jede Erfahrung, jedes
Trauma ist ja sehr spezifisch. Wurdest du z.B. bei einem bestimmten
Musikstück vergewaltigt, kann es dieses Lied sein, aber auch die Art
des Lichtest, die herrschte, ein Geruch, ein Wort oder eine
Wortfolge...
Das bedeutet ja auch, dass z.B. von manchen ganz positiv oder neutral
angesehene Dinge als Schlüsselreiz fungieren - wer Marvel-Leser ist,
kennt ggf. den Ausspruch "Jetzt geht´s rund" von Ben Grimm alias "Das
Ding". Nimm mal an, du wurdest immer von deinem Vater grün und blau
verprügelt und er sagte, bevor es losging "Jetzt geht´s rund", dann
kann diese Wortfolge bei dir z.B. dazu führen, dass du dich
unwillkürlich duckst oder aber Angst bekommst usw.
Das sind zwei einfache Beispiele, aber z.B. kann es für jemanden, der
sexuelle Gewalt oder Belästigung erlebt hat, schlimm sein, wenn er
ein ähnliches Geschehen auf der Leinwand sieht oder im Zuge des
Strafrechts damit konfrontiert wird. Dies kann natürlich auch dann
funktionieren, wenn du etwas erfolgreich verdrängt hast, es kommt
dann sozusagen wieder hoch. Es ist, wie gesagt, mehr als
verständlich, wenn innerhalb bestimmter Gruppen temporär und lokal
begrenzt "Safe Spaces" genutzt werden, ähnlich der Triggerwarnung bei
Foren zum Thema Anorexie oder ähnlichem. Aber wichtig ist eben die
temporäre und lokale Begrenzung, was derzeit aber z.B. an den
us-amerikanischen Unis passiert, ist eine Ausweitung weit hinaus,
nämlich in das ausbildende Umfeld hinein und auch mit einer möglichst
großen Reichweite bzw. sozialem Druck nach Art von "Wieso hängst du
denn kein Schild auf, dass dein Zimmer ein Safe Space ist?"
http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/northamerica/usa/12022041/H
ow-political-correctness-rules-in-Americas-student-safe-spaces.html
The notion of the “safe space” first emerged to describe a place of
refuge for people exposed to racial prejudice or sexism. But the
phrase has changed meaning to the point where now it often implies
protection from “exposure to ideas that make one uncomfortable”,
according to Nadine Strossen, a prominent law professor and former
head of the American Civil Liberties Union.
[...]
I tell my students the entire course is one painful, horrifying
episode of human misery after the other,” the professor said. It is
impossible to know which part of the class might trigger trauma. “Is
it going to be divorce? Is it going to be a child born without an
intact nervous system? Is it going to be getting falsely accused of a
crime? Is it going to be having a war break out in your
neighbourhood?”
If students want a rounded education that best prepares them for the
world, these lecturers believe, then they must leave their need for
“safe spaces” and “triggers” at the door.