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  • Zweckpessimist

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Re: Wie steht es um die Kameraführung?

HeWhosePathIsChosen schrieb am 9. Juli 2015 19:07

> Ich hasse "Wackelkameras"

Wer findet das gut? Mit viel technischem Aufwand sorgen
Kamerahersteller dafür, dass Camcorder das Wackeln möglichst weit
reduzieren, und "kreative" Regisseure wackeln mit der Kamera bei
Aufnahmen von weitgehend unbeweglichen Schauspielern, die einen
Dialog spielen.

> und unsinnige, bzw. übertrieben schnelle Schwenks, Zooms, Zeitraffer,
> usw.

Nicht zu vergessen Subsekundenschnitte, auch bekannt als Diaschau.

> Ich hasse das sehr und finde es unerträglich, das ist für mich ein
> Grund, einen Film nicht zu sehen, egal wie gut er sonst ist.

Ganz klar. Im besten Fall schaut man sich so ein Erzeugnis irgendwann
auf dem heimischen Bildschirm an, aber das Gewackel auf einer großen
Kinoleinwand ist einfach unerträglich.

Ich warte noch auf ein VLC-Plugin, das das Gewackel nachträglich
wieder rausrechnet. Wenn man sowas in Camcorder einbauen kann, muss
ein moderner PC auf jeden Fall auch genug Leistung dafür mitbringen.
Dafür würde ich nicht wenig Geld zahlen.

> Ein
> weiterer Ablehnungsgrund sind schlechte Sprecher aber bei so teuren
> Filmen sind die oft noch erträglich.

Naja bei Filmen, deren Sprache ich verstehe, ist das zum Glück kein
Problem, außer dass man wieder ein Kino finden muss, das sowohl OT
als auch die modernen Schmankerl (3D, 48fps) unterstützt. Sonst
bleibt halt wieder das Heimkino mit einem halben Jahr Verspätung, das
spart eh Geld.

> Warum gibt es diese Wackelkameraführung?

Zum einen technisches Unvermögen des Regisseurs. Mit Wackelkamera und
Diaschau kannst du jemanden beim Bügeln filmen und eine Action-Szene
daraus machen. So eine gut choreographierte und technisch
hervorragend umgesetzte Verfolgungsjagd wie in "Bullit" dagegen
bekommt heute keiner mehr hin.

Das ist aber keine Erklärung für Gewackel bei Großaufnahme von
weitgehend unbeweglichen Personen im Gespräch. Die 1000€ (?) für ein
Stativ können es auch kaum sein. Ich schätze, dass ein Regisseur, dem
sonst nichts einfällt, so seine Kreativität ausdrückt.

Ich wünsche mir, dass der Terminator in die Vergangenheit geschickt
wird, um den Film "Blair Witch Project" zu verhindern und den
Regisseur und den Produzenten zu eliminieren. Damit hat diese Seuche
angefangen.

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