Tja das mit der freien Meinungsäußerung ist so eine Sache. Vor allem einige Journalisten mit ihren Kolumnen bewegen sich da zwischen Nichtwissen und sehr sehr alternativen Fakten.
Beides hat eines gemeinsam: es verkommt zum Geschwätz das hinsichtlich des Zusammenrücken der Welt - die USA werden gewissermaßen auf das fünf Kilometer entfernte Nachbardorf reduziert - den Charakter von Geschwätz über den bösen Nachbarn im nächsten Dorf hat.
Wenn zum Beispiel eine der Geschwätzigen schreibt, Tesla würde die Deutsche Autoindustrie platt machen, dabei schlicht und einfach weg lässt das vom Bremskraftverstärker bis Scheibenwischer alles aus Deutschland kommt, dann reduziert sich der Artikel auf das Geschwätz des Milchmädchens mit dem Gemüsehändler.
Es ist ja nicht so das man auf Spekulationen böse wäre, wenn sie den auf halbwegs nachvollziehbaren Ereignissen beruhen und darauf hin die möglichen Resultate oder Auswirkungen spekuliert werden. Gerne liest man das und denkt darüber nach. Was aber Märchenerzählungen für eine Grundlage haben, für zukunftsweisende Annahmen, die dadurch zu Märchen werden weil der Bericht den Kern betreffend relevante Dinge einfach unterschlägt respektive weg lässt, das orientiert sich dann eher am Nichtwissen des Autors oder banaler Propaganda im Interesse gewisser Lobbyisten.
So konstatiert eben die "Frankfurter Allgemeine" wieder das Lied der Arbeitszeitverlängerung, diesmal im gut verpackten Zusammenhang mit der höheren Lebensqualität nach Schwedischer Art. Es ist der Logik des Verfassers immanent dabei natürlich den Technischen Fortschritt außen vor zu lassen was auch gleich die Frage nach den dafür notwendigen Arbeitsplätzen stellen würde.
Was nicht passt wird halt passend geschrieben. Nur dabei schießen sich die Damen und Herren der schreibenden Kunst selbst ins Aus. Da sind mir dann Märchen wie die um die verschwundene Lisa schon noch lieber. Die haben was wünschenswert Unanständiges, wie halt in jedem "Sonntags Tatort".
Eines verändert sich beim Analysieren dieser Texte für die Autoren, deren Ausführungen nun eben viel schneller auf ihren Wahrheitsgehalt vom Konsumenten untersucht werden können infolge der technischen Möglichkeiten: Die Autoren werden flexibler in ihrer Haltung und nach jeder Seite interpretierbar, oder sie geben zum tatsächlichen Denken Anlass, oder aber - und das scheint mir doch eher der Trend - es wird gedruckt wie gelogen.
Letzteres hat bekanntlich kurze Beine, braucht aber - wenn geschickt gemacht - länger um entlarvt zu werden, was bei Stakkato Lügen a la Donald infolge permanenter ermüdender Entrüstung über die Skrupellosigkeit der Lügen
uninteressant wird.
Eine weitere interessante Variante ist das Verbieten a la AKK. Deshalb interessant weil es gar nicht verboten werden kann so doch die vermeintliche Ungeheuerlichkeit betont wird, was sich eher als einen Schuß ins Knie für den Zensur Affinen erweist.
So hat dann alles wieder den Charakter der Tagesereignisse im Geschwätz des Milchmädchens mit dem Gemüsehändler aus dem Nachbardorf.
Bleibt die Erkenntnis: der Leser glaubt was er glauben will und nicht was die Autoren glauben was er glauben soll.