Das ist eine ziemlich absurde Rechnung. Sie berücksichtigt nicht, wer die Waffen hat und wie sie eingesetzt werden können.
Doppelt so viele Interkontinentalraketen aus Seiten Russlands und der USA machen sicherlich keinen signifikanten Unterschied. 50 nukleare Mittelstreckenraketen auf Seiten der Ukraine allerdings schon.
Der Besitz von Atomwaffen macht ein Land praktisch unangreifbar, jedenfalls erhöht es das Risiko eines Angreifers beträchtlich. Was riskiert Russland schon groß mit der "Spezialoperation"? Ein paar Soldaten und Militärmaterial. Wenn es schief geht, zieht man sich einfach wieder hinter die Grenze, in sein eigenes, heil gebliebenes Land zurück. Der Angegriffene bleibt, egal wie der Krieg ausgeht, auf seinem Schaden an Menschen, Material und Infrastruktur sitzen. Das ist ja die Logik der derzeitigen russischen Kriegführung: wenn wir nicht gewinnen können, dann zerstören wir die Ukraine doch so nachhaltig, dass sie nicht mehr auf die Füße kommt und keine Bedrohung mehr für uns ist. Selbst eine erfolgreiche Verteidigung zerstört das eigene Land.
Diesen prinzipiellen Vorteil des Aggressors heben Atomwaffen auf.
Russland hätte niemals gewagt, eine nuklear geschützte Ukraine anzugreifen. Und das wäre für alle Beteiligten besser gewesen.