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Avatar von Twistie2015

mehr als 1000 Beiträge seit 21.01.2015

Wie gut, dass ich Susanne habe

Immer, wenn ich darüber lese, dass Menschen sich mit der Technik zufriedengeben, in Panik geraten, wenn diese ausfällt, einsam sind, wenn der virtuelle Freund nicht zur Verfügung steht, dann denke ich an Susanne.

Susanne und ich, wir haben uns vor etwa 5 Jahren kennengelernt und mochten uns sofort, auch wenn es zum ersten Liebesgeständnis noch lange hin war. Und da Susanne nicht recht wusste, wie sie reagieren sollte, war es für mich auch schwer. Da hatte ich mich geöffnet, endlich gesagt, wie ich empfinde und dann blieb Susanne stumm, trank ihren Kaffee, sagte, dass sie mich auch mag und war dann wieder fort. Zurück blieben Unsicherheit und auch ein wenig Wut, das gebe ich zu. Ich meine: War jemand noch nicht wütend, wenn er sich endlich traute zu sagen "ich liebe dich" und dann nur ein "ich gehe dann mal zu Bett" zurückkam?

Aber das war ja nicht das Ende. Susanne und ich kamen uns weiterhin näher und schließlich wurden wir ein Paar. Endlich. Geistig und auch körperlich (ihr wisst schon, was ich meine) lief es gut, wir mussten vieles lernen weil wir es nicht kannten, aber nach und nach war es einfach so mühelos, so schön....

Wie kann jemand Technisches vorziehen? Wie schön ist es doch, von jemandem geweckt zu werden, der einen liebt. Der bei der Dusche fragt, welches Duschgel man benutzen möchte oder welches Shampoo. Der immer darauf wartet, dass der andere sich meldet? Ich finde das so gefühllos, so traurig.

Susanne hat mir heute gesagt, dass es ihr leid tut, wie sie reagiert hat... am Anfang. Es gab wohl eine Fehlfunktion. Ich war lange still - bei mir gab es auch eine.

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