Es wird zwar im Überschriftstext suggeriert, es ginge durchaus auch um die berühmten "westlichen Werte", aber das trifft m. E. nicht den Kern des Problems. Weil gerade mit Blick auf ausgerechnet das derzeitigen Polen von "westlich" zu reden, schon einen gewissen Grenzgang darstellt. Wie "westlich" ist denn Polen gerade wirklich (noch)?
Gerade such der Hinweis auf Salvini im Artikel, der eine sehr interessante Parallele aufzeigt, kommt dem eigentlichen Kern des Problems näher. Die der ganzen Problematik innewohnende Doppelmoral.
Einerseits ergehr man sich in diversen Bekundigungen in Bezug auf die Flüchtlinge, andererseits vermeiden man dabei die gesamte Thematik von Flucht Ursachen und dem, was zu dieser Krise führte, nach Möglichkeit. Und natürlich wird, wie in der deutschen Medien-Landschaft mittlerweile fast üblich, die Grenze zwischen "Migranten" und "Flüchtlinge" nicht benannte, oder sogar bewusst verwischt.
Damit man dann, ganz der gurmenschenhafte Teddybärwerfer, sich über das Symptom, die Menschen an der Grenze, ereifern kann, und gleichzeitig die Ursache(n) ausblendet. Bequemerweise. Ebenso wie unbequeme Randfragen, etwa warum "durchkommende" Migranten derart simpel von Polen nach Deutschland kommen können, daß man beinahe drn Eindruck gewinnt, sie würden quasi direkt durchgereicht.
Aber das alles wird, wie gesagt, gerne ausblendet, damit die Diskussion in den "richtigen" Bahnen verläuft. Und als Hauptsache am Ende "der böse Russe" als gewünschtes Feindbild dasteht.