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  • DJ Holzbank

mehr als 1000 Beiträge seit 03.09.2011

Douglas Murray und der "Jewish Cronicle"

Douglas Murray ist nicht irgendein "Publizist und Aktivist", wie es in dem Artikel heißt, sondern der Mitherausgeber des Spectator, der konservativen und ältesten bis heute erscheinenden britischen Wochenzeitschrift. Seine "Thesen" wiederum sind ihm nicht im Video-Interview irgendwie in der Hitze des Gefechts herausgerutscht, nein, er hatte sie Tage zuvor bereits publiziert.
Und zwar nicht in seinem eigenen Blatt, sondern im 1848 gegründeten britischen "Jewish Cronicle", laut Eigenaussage "the world's oldest and most influential Jewish newspaper".

Zitat:
"As I said after watching at the Israeli embassy the other day the unedited footage of the massacre, this is one occasion when saying that some people are worse than the Nazis is not hyperbole.

Average members of the SS and other killing units of Hitler’s were rarely proud of their average days’ work. Very few felt that shooting Jews in the back of the head all day and kicking their bodies into pits was where their own lives had meant to end up.

Many spent their evenings getting blind drunk to try to forget. Nazi commanders had to worry about staff “morale”. When the war ended, the Nazis tried to pretend that Treblinka and other death camps never existed.

Compare this with the behaviour of Hamas on October 7. As those of us who have viewed the raw footage from the day have seen and heard for ourselves, these terrorists were not just pleased with what they were doing. They were elated."
https://www.thejc.com/lets-talk/all/why-mustjews-watch-their-backs-as-london-mobs-cheer-4yZAP0kooJPNm2duxrcfsG

Murrays "These" lautet also, dass die Nazis sich so sehr für den millionenfachen Judenmord geschämt hätten, dass sie ihn ohne täglichen Alkoholgenuss nicht durchführen konnten und am Ende aus Scham die Existenz von "Treblinka und anderen Todeslagern" abstritten!
Womit natürlich auch Holocaustleugnung in einem ganz neuen Licht erscheint.

Das ist am 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, in der weltweit ältesten jüdischen Zeitung publiziert worden (und ist bis heute abrufbar)! Ein publizistischer Skandal ohne gleichen, nämlich nicht die "Relativierung" des Holocaust, sondern seine Verniedlichung und Verzerrung aus aktuellen politischen Interessen (natürlich zur Rechtfertigung der Massaker in Gaza) - in einer der prominentesten jüdischen Zeitungen.

Wir erinnern uns: Der israelische Premier Netanjahu hatte etwas Ähnliches bereits vor 8 Jahren versucht, als er auf dem "World Zionist Congress" erklärte, Hitler habe die Juden eigentlich nicht umbringen wollen. Der Mufti von Jerusalem habe ihn davon überzeugt.
https://www.haaretz.com/israel-news/2015-10-21/ty-article/netanyahu-absolves-hitler-of-guilt/0000017f-dc2e-db22-a17f-fcbf7c1e0000

Die Stoßrichtung der Umschreibung des Holocaust hat sich also in den letzten Jahren nicht verändert.

Und das handelt Telepolis ab unter der Rubrik: "Die einen reißen Plakate israelischer Geiseln der Hamas ab. Andere meinen, die Nazis hätten sich wenigstens geschämt."?

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