Ok, ok, ich sehe mich nicht unbedingt als Muslim, aber solcher bin
ich geboren und erzogen worden.
Und damit auch beschnitten... türkischer Herkunft.
Ich kann jetzt nicht für den ganzen Islam sprechen, ausser der
Tatsache, dass es im Islam kein Gebot gibt, Jungens zu beschneiden.
Es ist eine Tradition, die einfach aufrecht erhalten wird. Im
Judentum gibt es ein Gebot (Genesis, 17:1 oder so).
Ich wurde beschnitten, als ich sehr klein war, wie klein weiss ich
nicht, ich kann mich nicht daran erinnern. Bis dieses Thema hier in
Deutschland aufkam habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht - oder
wenig.
Ich weiss aber, dass es in der Türkei nicht unbedingt üblich ist,
NICHT-Beschnittene auszugrenzen. Jungs werden üblichweise sehr spät
beschnitten und das ist eine grosse Feier. Bis dahin interessiert es
eigentlich niemanden, ob man beschnitten ist oder nicht - höchstens
die Eltern.
Und heute, muss ich sagen, wäre es mir lieber gewesen, wenn ich nicht
beschnitten worden wäre und erst mit 18 Jahren hätte selber
entscheiden können. Da die Gesellschaft Unbeschnittene NICHT
ausgrenzt, hätte ich wirklich spät entschieden (es gibt
Ausnahmefälle: wenn man eine muslimische Frau heiraten will und es
ist bekannt, dass man nicht beschnitten ist, dann bestehen die Eltern
üblicherweise darauf, dass man sich beschneidet - aber das ist nur
bei wirklich Gläubigen so). In so einem Falle würde ich mir ernsthaft
überlegen, ob ich überhaupt in so eine Familie "einheiraten" wollte.
In der Tat ist die Beschneidung ein nicht widergutzumachender
Vorgang, den man sich seinen Söhnen ersparen sollte. Im Islam ist man
Muslim, wenn man das Schahadat sagt - wenn man zum Islam wechselt,
muss man es dreimal oder so sagen, dann ist man Muslim - ein Zwang
zur Beschneidung existiert NICHT.
In der Türkei ist es ebenfalls Tradition.
Bin ich traumatisiert, weil ich beschnitten bin? Nein! Geht es mir
schlechter? Das ist die grosse Frage - da ich das andere Leben nie
erlebt habe, kann ich es nicht beurteilen, ob es mir besser ginge.
Meine Eltern haben mir DIESE Wahlfreiheit genommen. Vielleicht ginge
es mir sexuell besser, aber ich weiss es nicht und ich finde es
schade, dass ich es nicht "ausprobieren" konnte...
Würde ich meinen Sohn, hätte ich einen, beschneiden lassen? NEIN! Er
kann später, mit 14, 16 oder 18 selber entscheiden, ob er sich das
Stück da abschneiden lassen will oder nicht... Ich finde es einen
sehr grossen Eingriff in das Leben eines Menschen und ich würde es
heute in keinster Weise dulden.
Aber es ist auch so, dass ich vor zehn Jahren anders darüber gedacht
hätte - vielleicht - ich weiss es nicht.
Im Übrigen rät die WHO nur erwachsenen Männer zur UNTERSTÜTZUNG bei
HIV-Vorbeuge zur Beschneidung und das nur in Gegenden, wo
HIV-Infektion heterosexueller besonders weit verbreitet ist. Es
bleibt dabei: HIV-Prävention ist am besten durch Benutzung eines
Kondoms!
Und bei Gebärmutterhalskrebs? Regelmässiges Waschen/Duschen,
Reinhaltung, etc helfen sehr viel mehr als Vorhaut-AB - und auch
Kondombenutzung hilft da sehr...
Also, Zusammengefasst:
- Ich hätte lieber meine Vorhaut gehabt und selber entschieden, ob
ich es weg haben will oder nicht
- Ein Elternrecht auf Vorhaut-AB für ihre Kinder finde ich abtrus,
gewaltsam und einer Demokratie und eines Rechtsstaats unwürdig
- Im Islam gibt es KEIN Gebot - nur das Gebot des Schahadat
- Es ist medizinisch nicht wirklich nötig, auch nicht zur Prävention
(Kondome helfen mehr! - wie oft soll man das noch sagen!)
- Es ist ein massiver Eingriff in die Rechte eines Menschen und ich
würde es meinem Sohne NICHT antun.
Gruss
iso
Und Rüdiger Suchsland redet Unfug - wie fast immer, wenn er von der
Materie absolut keine Ahnung hat. Genauso wie Alice Schwarzer und
alle anderen, die NICHT betroffen sind und Religionsfreiheit über das
Recht auf Körperliche Unversehrtheit stellen...
ich geboren und erzogen worden.
Und damit auch beschnitten... türkischer Herkunft.
Ich kann jetzt nicht für den ganzen Islam sprechen, ausser der
Tatsache, dass es im Islam kein Gebot gibt, Jungens zu beschneiden.
Es ist eine Tradition, die einfach aufrecht erhalten wird. Im
Judentum gibt es ein Gebot (Genesis, 17:1 oder so).
Ich wurde beschnitten, als ich sehr klein war, wie klein weiss ich
nicht, ich kann mich nicht daran erinnern. Bis dieses Thema hier in
Deutschland aufkam habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht - oder
wenig.
Ich weiss aber, dass es in der Türkei nicht unbedingt üblich ist,
NICHT-Beschnittene auszugrenzen. Jungs werden üblichweise sehr spät
beschnitten und das ist eine grosse Feier. Bis dahin interessiert es
eigentlich niemanden, ob man beschnitten ist oder nicht - höchstens
die Eltern.
Und heute, muss ich sagen, wäre es mir lieber gewesen, wenn ich nicht
beschnitten worden wäre und erst mit 18 Jahren hätte selber
entscheiden können. Da die Gesellschaft Unbeschnittene NICHT
ausgrenzt, hätte ich wirklich spät entschieden (es gibt
Ausnahmefälle: wenn man eine muslimische Frau heiraten will und es
ist bekannt, dass man nicht beschnitten ist, dann bestehen die Eltern
üblicherweise darauf, dass man sich beschneidet - aber das ist nur
bei wirklich Gläubigen so). In so einem Falle würde ich mir ernsthaft
überlegen, ob ich überhaupt in so eine Familie "einheiraten" wollte.
In der Tat ist die Beschneidung ein nicht widergutzumachender
Vorgang, den man sich seinen Söhnen ersparen sollte. Im Islam ist man
Muslim, wenn man das Schahadat sagt - wenn man zum Islam wechselt,
muss man es dreimal oder so sagen, dann ist man Muslim - ein Zwang
zur Beschneidung existiert NICHT.
In der Türkei ist es ebenfalls Tradition.
Bin ich traumatisiert, weil ich beschnitten bin? Nein! Geht es mir
schlechter? Das ist die grosse Frage - da ich das andere Leben nie
erlebt habe, kann ich es nicht beurteilen, ob es mir besser ginge.
Meine Eltern haben mir DIESE Wahlfreiheit genommen. Vielleicht ginge
es mir sexuell besser, aber ich weiss es nicht und ich finde es
schade, dass ich es nicht "ausprobieren" konnte...
Würde ich meinen Sohn, hätte ich einen, beschneiden lassen? NEIN! Er
kann später, mit 14, 16 oder 18 selber entscheiden, ob er sich das
Stück da abschneiden lassen will oder nicht... Ich finde es einen
sehr grossen Eingriff in das Leben eines Menschen und ich würde es
heute in keinster Weise dulden.
Aber es ist auch so, dass ich vor zehn Jahren anders darüber gedacht
hätte - vielleicht - ich weiss es nicht.
Im Übrigen rät die WHO nur erwachsenen Männer zur UNTERSTÜTZUNG bei
HIV-Vorbeuge zur Beschneidung und das nur in Gegenden, wo
HIV-Infektion heterosexueller besonders weit verbreitet ist. Es
bleibt dabei: HIV-Prävention ist am besten durch Benutzung eines
Kondoms!
Und bei Gebärmutterhalskrebs? Regelmässiges Waschen/Duschen,
Reinhaltung, etc helfen sehr viel mehr als Vorhaut-AB - und auch
Kondombenutzung hilft da sehr...
Also, Zusammengefasst:
- Ich hätte lieber meine Vorhaut gehabt und selber entschieden, ob
ich es weg haben will oder nicht
- Ein Elternrecht auf Vorhaut-AB für ihre Kinder finde ich abtrus,
gewaltsam und einer Demokratie und eines Rechtsstaats unwürdig
- Im Islam gibt es KEIN Gebot - nur das Gebot des Schahadat
- Es ist medizinisch nicht wirklich nötig, auch nicht zur Prävention
(Kondome helfen mehr! - wie oft soll man das noch sagen!)
- Es ist ein massiver Eingriff in die Rechte eines Menschen und ich
würde es meinem Sohne NICHT antun.
Gruss
iso
Und Rüdiger Suchsland redet Unfug - wie fast immer, wenn er von der
Materie absolut keine Ahnung hat. Genauso wie Alice Schwarzer und
alle anderen, die NICHT betroffen sind und Religionsfreiheit über das
Recht auf Körperliche Unversehrtheit stellen...