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  • crumar

mehr als 1000 Beiträge seit 08.03.2007

Herr Suchsland, Ihre Männerfeindlichkeit und Doppelmoral 1

empfiehlt Sie für höhere Aufgaben.

Ich sage vorweg: Was Sie mit einem Jörg Lau von der "Zeit" verbindet,
dessen Argumentation Sie sich streckenweise zu eigen machen, ist vor
allem völlige Ignoranz und Doppelmoral.

Das Kölner Urteil kam nicht aus heiterem Himmel, für das „Deutsche
Ärzteblatt“ schrieb Dr. Holm Putzke bereits 2008 (!!!!!!!!!) einen
Artikel mit der Überschrift: „Zirkumzision bei nicht
einwilligungsfähigen Jungen: Strafrechtliche Konsequenzen auch bei
religiöser Begründung“ http://www.aerzteblatt.de/archiv/61273

Und er resümierte wie folgt: „Es gibt also keine zwingenden
Argumente, womit sich eine religiöse Beschneidung Minderjähriger
begründen lässt. Bestehen bleiben allein die Nachteile (zu sehen vor
allem im irreversiblen Verlust der Vorhaut), weshalb die religiöse
Beschneidung nicht im Wohl des Kindes liegt, den
Personensorgeberechtigten für die Einwilligung die
Dispositionsbefugnis fehlt und damit der operative Eingriff eine
rechtswidrige Körperverletzung darstellt.“ 

Die Männerrechtsorganisation "Manndat" verfasste im Jahr 2010 (!!!!!)
einen offenen Brief an den Deutschen Bundestag zum Gesetz gegen
Beschneidung - von Mädchen. 
In diesem wurde am Gesetzentwurf kritisiert: „der jegliche Art der
Beschneidung von Mädchen auch außerhalb (!!!) von Deutschland ächtet,
Beschneidung von Jungen jedoch nicht, unabhängig davon, wie und mit
welchen Konsequenzen sie durchgeführt wird.“ 

Es wird festgestellt: “Durch die Ausgrenzung von Jungen aus der
Schutzwürdigkeit wird Gewalt gegen Jungen toleriert, wird die
Unteilbarkeit der Menschenrechte ignoriert und die Verpflichtung zu
einer geschlechtsneutralen Gesetzgebung missachtet.“

Die Differenz in der Wahrnehmung von Menschenrechten NACH GESCHLECHT
ist das Resultat eines Diskurses, der Jungen und Männer aus diesem
ausgeschlossen hat und ausschließt.
Wenn Sie nun schreiben, Knabenbeschneidung habe mit Menschen- und
Kinderrechten nichts zu tun, dann, weil Sie im Grunde davon überzeugt
sind, dass diese für Jungen und Männer nicht bzw, nur eingeschränkt
gelten.

Das Problem an Ihrer männerfeindlichen Meinung ist, Sie beschreiben
damit die gesellschaftliche Rolle des Mannes - und Ihre eigene -
treffend.

Was Herrn Lau und Sie weiterhin verbindet ist, Sie nehmen auf einmal,
völlig unvermittelt und verblüfft wahr, dass Beschneidung von Jungen
ein echtes Problem in Deutschland ist.
Wobei diese Eingriffe einerseits den unangenehmen Nachteil haben,
nicht an kleinen Mädchen in Afrika vollzogen zu werden, sondern hier
in Deutschland an kleinen Jungen.
Und andererseits die Anerkennung des jahrzehntelang existierenden
Problems Ihnen die eigen Ignoranz und Ihre Doppelmoral sinnbildlich
vor Augen führt.

Auch die Größenordnung ist ein echtes Problem: Betroffene Mädchen in
ganz Deutschland 20.000 - bei Jungen 10.000 PRO JAHR.
Von 500 Millionen beschnittenen Männern auf der Welt stammen
100.000.000 Millionen aus den USA. Da keine sechs Millionen Juden und
Muslime dort ansässig sind, ist die Reduktion der
Genitalverstümmelung an Männern, basierend auf einer religiösen
Begründung absurd.

Statt sich aber zu schämen, sich Ihre Unkenntnis einzugestehen,
Recherche zu betreiben, kommen Sie nun zu dem Schluss, sich die
allerdümmsten Argumente unkritisch und unreflektiert zu eigen zu
machen, die die Beschneidung rechtfertigen. 

Ende Teil 1


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