Polemik gegen Logik

Lieber Herr Suchsland,

jeder chirurgische Eingriff ist eine Körperverletzung. Geschieht er
einvernehmlich, ist die Körperverletzung straffrei.

Bei Kindern, die ihr Einverständnis noch nicht geben, oder verweigern
können, muß der Vormund einspringen, und zwar ausschließlich zum Wohl
des Kindes, nicht zu seinem eigenen. Er kann daher nicht _sein_ Recht
auf Religionsfreiheit als Rechtfertigung für einen von ihm
gewünschten medizinisch unnötigen Eingriff anführen.

Aber das wissen Sie natürlich so gut wie ich und genau deswegen
scheuen Sie sich nicht, auch noch den letzten Unsinn aus der
ideologischen Mottenkiste zu holen, um Ihren Standpunkt gegen alle
Vernunft irgendwie zu rechtfertigen.

> Es genügt völlig, dass er sie duldet und nicht für strafbar erklärt.

Sollen dann etwa Schädeldeformationen - die wurden übrigens schon vor
60.000 Jahren von Neandertalern praktiziert -, Tellerlippen,
Lotosfüße etc. pp. auch wieder möglich sein, wenn sich die Eltern
einbilden, es diene dem Kindeswohl?

Mit der Argumentationslinie kann man auch die Mädchenbeschneidung
zulassen...

Ich hoffe, Sie sehen jetzt, wie dünn das Eis ist, auf das Sie sich
hier begeben.

http://www.mysteria3000.de/2006/der-kult-der-schadeldeformationen/