do_nym schrieb am 24. Juli 2012 08:28
> Twister2009 schrieb am 24. Juli 2012 07:51
>
> > Da steht "Die Debatte fängt an"
> >
>
> Das klingt für mich, als hättest du noch eine ganze Liste an
> Vorschriften für Eltern parat, wie sie ihre Kinder zu erziehen haben.
> Die würde mich schon interessieren.
Was genau an "die Debatte fängt an" interpretierst du als
a) es soll Vorschriften geben
b) es soll etwas aufgezwungen werden
Ich denke da eher an konstruktive Diskussionen, die eben auch die von
mir angeführten Beispiele mal thematisieren, so dass es z.B. zu
Überlegungen kommt bei Menschen, die z.B. durch Stöckelschuhe bei
sehr kleinen Mädchen zu verstärkten Knochenproblemen usw. beitragen
etc. pp.
Ich rede nicht von Vorschriften oder Gesetzen, ich rede davon, dass
viele in ihren Kindern imho Objekte ähnlich wie Puppen sehen (oh,
Mami putzt dich fein raus, dann sollen alle sehen, wie süß du bist),
Projektionen ihrer selbst (Papa wollte auch mal Baseballer werden und
ist jetzt Banker, also musst du Baseballer werden, also fang schon
mit 5 an den Ball zu werfen) oder aber schtlichtweg auch z.B.
Geldeinnahmequellen.
Wenn also jemand ein kleines Mädchen auf Stöckelschuhen umherlaufen
lässt, dann muss sich imho die Frage gestatten lassen ob er sich
schon mit den Auswirkungen von Stöckelschuhen auf Muskeln, Bänder
usw. usf. befasst hat und inwiefern er das vertreten kann.
Nochmal: es geht nicht um Vorschriften oder Gesetze.
Es geht einfach nur darum, dass es imho nicht bei einer Debatte "darf
man beschneiden lassen" bleiben sollte, sondern die Debatte sich um
die Frage drehen sollte: hat vieles, was mit Kindern getan wird bzw.
den Kindern quasi übergestülpt wird, überhaupt mit dem Kindeswohl zu
tun?
Das betrifft einerseits Eltern (siehe Objekt, Projektion usw.), das
betrifft auch die Politik, das betrifft Stadtplaner, die z.B. nicht
einmal Kinderspielplätze und Grün in ihre Planungen einfließen
lassen, das betrifft Hausverwalter, die ihre Wohnungen nicht an
kinderreiche Familien vermieten, es betrifft vor allen Dingen aber
auch gerade die kinderlosen Familien, die manchmal zu erwarten
scheinen (imho wie alles hier), dass die Familien mit Kindern
gefälligst irgendwo in den Außenbezirk ziehen damit bloß nicht
Babygeschrei und Kinderlärm die Großstadtidylle zerstört.
Es betrifft auch und gerade die Politik (siehe voriger Satz) weil
diese, wie auch im Artikel treffend gesagt, in vielerlei Hinsicht das
Kindeswohl geflissentlich ignoriert. Egal ob die Sätze für
minderjährige ALg II-Empfänger, die nicht an einer kindesorientierten
Regelsatzermittlung sich anlehnten sondern eifnach von "kleinen
Erwachsenen ausgingen", egal ob das Einstampfen von niederschwelligen
Angeboten für Kinder, die von Gewalt, Mobbing, Ausgrenzung usw.
bedroht sind oder dem bereits ausgesetzt sind, egal ob es auch um das
marode Schulsystem geht und und und.
Der Begriff "Kindeswohl" ist in der Debatte rund um die Beschneidung
jetzt endlich mal auch kritisch beleuchtet worden und ich hoffe, das
ist eben erst der Anfang.
Das bedeutet nicht, dass ich Eltern noch mehr Vorschriften machen
will als es eh schon sind, aber es bedeutet, dass es um Fragen wie.
- muss eigentlich die Nasenkorrektur sein
- sollten kleine Mädhen schon Stöckelschuhe tragen
- sollten Kinder von einem Kurs zum anderen gehetzt werden
- sollte jeder "Zappelphilipp" Ritalin bekommen
und und und
Diskissionen geben sollten, die vielleicht manchem Menschen als
Denkanstoß dienen könnten.
Vielleicht überlegt dann ja manches Elternteil mal _warum_ das Kind
Klavierunterricht bekommt. Wirklich deshalb weil es Spaß daran hat
oder doch nr weil jetzt das Geld dafür da ist und man selbst nie
Klavierunterricht nehmen konnte? etc. etc. etc. pp
(ich hab absichtlich plakative Beispiele gewählt)
> Twister2009 schrieb am 24. Juli 2012 07:51
>
> > Da steht "Die Debatte fängt an"
> >
>
> Das klingt für mich, als hättest du noch eine ganze Liste an
> Vorschriften für Eltern parat, wie sie ihre Kinder zu erziehen haben.
> Die würde mich schon interessieren.
Was genau an "die Debatte fängt an" interpretierst du als
a) es soll Vorschriften geben
b) es soll etwas aufgezwungen werden
Ich denke da eher an konstruktive Diskussionen, die eben auch die von
mir angeführten Beispiele mal thematisieren, so dass es z.B. zu
Überlegungen kommt bei Menschen, die z.B. durch Stöckelschuhe bei
sehr kleinen Mädchen zu verstärkten Knochenproblemen usw. beitragen
etc. pp.
Ich rede nicht von Vorschriften oder Gesetzen, ich rede davon, dass
viele in ihren Kindern imho Objekte ähnlich wie Puppen sehen (oh,
Mami putzt dich fein raus, dann sollen alle sehen, wie süß du bist),
Projektionen ihrer selbst (Papa wollte auch mal Baseballer werden und
ist jetzt Banker, also musst du Baseballer werden, also fang schon
mit 5 an den Ball zu werfen) oder aber schtlichtweg auch z.B.
Geldeinnahmequellen.
Wenn also jemand ein kleines Mädchen auf Stöckelschuhen umherlaufen
lässt, dann muss sich imho die Frage gestatten lassen ob er sich
schon mit den Auswirkungen von Stöckelschuhen auf Muskeln, Bänder
usw. usf. befasst hat und inwiefern er das vertreten kann.
Nochmal: es geht nicht um Vorschriften oder Gesetze.
Es geht einfach nur darum, dass es imho nicht bei einer Debatte "darf
man beschneiden lassen" bleiben sollte, sondern die Debatte sich um
die Frage drehen sollte: hat vieles, was mit Kindern getan wird bzw.
den Kindern quasi übergestülpt wird, überhaupt mit dem Kindeswohl zu
tun?
Das betrifft einerseits Eltern (siehe Objekt, Projektion usw.), das
betrifft auch die Politik, das betrifft Stadtplaner, die z.B. nicht
einmal Kinderspielplätze und Grün in ihre Planungen einfließen
lassen, das betrifft Hausverwalter, die ihre Wohnungen nicht an
kinderreiche Familien vermieten, es betrifft vor allen Dingen aber
auch gerade die kinderlosen Familien, die manchmal zu erwarten
scheinen (imho wie alles hier), dass die Familien mit Kindern
gefälligst irgendwo in den Außenbezirk ziehen damit bloß nicht
Babygeschrei und Kinderlärm die Großstadtidylle zerstört.
Es betrifft auch und gerade die Politik (siehe voriger Satz) weil
diese, wie auch im Artikel treffend gesagt, in vielerlei Hinsicht das
Kindeswohl geflissentlich ignoriert. Egal ob die Sätze für
minderjährige ALg II-Empfänger, die nicht an einer kindesorientierten
Regelsatzermittlung sich anlehnten sondern eifnach von "kleinen
Erwachsenen ausgingen", egal ob das Einstampfen von niederschwelligen
Angeboten für Kinder, die von Gewalt, Mobbing, Ausgrenzung usw.
bedroht sind oder dem bereits ausgesetzt sind, egal ob es auch um das
marode Schulsystem geht und und und.
Der Begriff "Kindeswohl" ist in der Debatte rund um die Beschneidung
jetzt endlich mal auch kritisch beleuchtet worden und ich hoffe, das
ist eben erst der Anfang.
Das bedeutet nicht, dass ich Eltern noch mehr Vorschriften machen
will als es eh schon sind, aber es bedeutet, dass es um Fragen wie.
- muss eigentlich die Nasenkorrektur sein
- sollten kleine Mädhen schon Stöckelschuhe tragen
- sollten Kinder von einem Kurs zum anderen gehetzt werden
- sollte jeder "Zappelphilipp" Ritalin bekommen
und und und
Diskissionen geben sollten, die vielleicht manchem Menschen als
Denkanstoß dienen könnten.
Vielleicht überlegt dann ja manches Elternteil mal _warum_ das Kind
Klavierunterricht bekommt. Wirklich deshalb weil es Spaß daran hat
oder doch nr weil jetzt das Geld dafür da ist und man selbst nie
Klavierunterricht nehmen konnte? etc. etc. etc. pp
(ich hab absichtlich plakative Beispiele gewählt)