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6 Beiträge seit 07.07.2012

Re: Polemik gegen Logik

Leider bedienen sie sich hier einer Schwarz-Weiss-Logik, die der
Differenzierung des ursprünglichen Autors unterlegen ist. Das
rhetorische Mittel der Wahl ist hier die "Slippery Slope", d.h. sie
argumentieren, daß wenn man etwas im Einzelfall erlaubt, alle anderen
Eingriffe, die entfernt ähnlich sind, ebenfalls möglich sind.
(Vergleichbar mit den Argumenten gewisser US-Konservative, daß es der
Staat es erzwingen könne, Brokkoli zu essen, wenn er einen dazu
zwingen könne, eine Krankenversicherung zu haben.)

Dies ist schlicht unwahr. Nicht umsonst gilt zum Beispiel im Recht
der Grundsatz der Verhältnismässigkeit. D.h., das Abwägen ist im
Recht bereits drin. D.h., daß Jungenbeschneidung, die in der Praxis
kaum für Schäden bekannt ist und in vielen Fällen sogar sinnvolle
medizinische Maßnahme (Phimosen, wiederkehrende Entzündungen, usw.)
sein kann, vor dem Recht nicht mit den von ihnen genannten Eingriffen
(Mädchenbeschneidung, Trepanation) gleich sein kann, die nicht mal
das Potenzial auf medizinischen Sinn haben, und starke Schädigungen
auslösen.

In Ihrem Falle also: Rhetorik statt Logik.

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