Solange wir Irrlehren als Leitlinien der Wirtschaftspolitik akzeptieren oder gar eine entsprechende Politik aktiv einfordern, ist keine Verbesserung der Wirtschaftspolitik zu erwarten. Schließlich leben wir in einer Demokratie, in der es für jeden Politiker und jede Politikerin naheliegt, der Mehrheitsmeinung nicht klar entgegenzutreten, um nicht von vornherein die eigenen (Wieder-)Wahlchancen zu minimieren.
Deshalb wünsche ich uns allen für das neue Jahr, dass wir auf gesamtwirtschaftlichem Gebiet rationaler und lernbereiter werden und dass es Menschen in der Politik gibt, die die gesamtwirtschaftlichen Interessen überzeugend vertreten und sich nicht in erster Linie nur als Sprachrohr einzelner Gruppen verstehen.
Bei den frohen Wünschen wird es leider bleiben.
Die meisten Leute verstehen nicht einmal die Grundzüge des Systems, in dem sie Leben. Es ist ihnen schon zu viel zugemutet alle paar Monate mal zu einer Wahl zu gehen, geschweige denn sich wirklich mit den Inhalten der Parteiprogramme zu beschäftigen. Da wird halt gewählt, was gewählt wird. Ist ja noch immer gut gegangen. Diese Trägheit und das Unvermögen zu begreifen, dass unser demokratisches System eine aktive Teilnahme erfordert, das zementiert die bestehenden Verhältnisse. Diejenigen, die das System verstanden haben, die auf der Kapitalseite, die wissen es für sich zu nutzen und die Politik, die es oftmals auch nicht verstanden hat, lässt sich vom Kapital nutzen und lebt ebenfalls nicht schlecht.