Deutschland sollte sich "etwas einfallen lassen", meint Pany etwas ratlos und stellt gegen Ende des Artikels fest, dass es eben gerade die arroganten Einmischer sind, die sowohl die Syrien- als auch die Libyen-Katastrophe zu verantworten haben.
Italien zieht in Libyen in die eine, Frankreich in die andere Richtung. Wäre es nicht naheliegend, zuerst einmal den deutschen Einfluss in der EU darauf zu verwenden, deren Haltung zu unifizieren? Und sollte aus den diversen Fiaski nicht geschlossen werden, es sei besser, sich eben nicht einzumischen, niemandes Parteigänger zu sein, dafür eine Unterbindung von Waffenlieferungen an wen auch immer anzustreben?
Die libyschen Konvulsionen destabilisieren in der Tat weite Teile des afrikanischen Kontinents. Interventionen, zumal militärische, scheitern regelmässig kläglich, Afrika ist kein Rohstoffreservoir für hungrige europäische Industrien, die z. T. aufoktruierten EPA-Verträge knebeln afrikanische Wirtschaften. Von den Herausforderungen der Klimakrise gar nicht zu sprechen. Im europäischen Interesse wäre es, sich nicht in innere Angelegenheiten einzumischen und auf Augenhöhe zu verkehren. Dazu gehörte im Fall Libyen die Anerkennung eigner Fehler, deren einer auch war, dem Land eine Art UNO-Regierung aufzwingen zu wollen.