Nach Lockdown, "Lockdown light", "harter Lockdown", "Wellenbrecher-Lockdown" und wie sie alle genannt wurden wollte Merkel jetzt also den "Ultra-Lockdown". Vielleicht sollten sich ein paar der durch Corona arbeitslos gewordenen schon mal beruflich umorientieren zu "Lockdown-Bezeichnungs-Erfindern", sonst gehen uns mglw. bald die Bezeichnungen aus!
Warum diese ganzen Bezeichnungen? Ich vermute: Weil die Regierung in...
Schritt 1) auf gut Glück ständig irgendwelche neuen Bestimmungen/Einschränkungen raushaut, die sich dann in
Schritt 2) mal wieder als erfolglos erweisen, weshalb in
Schritt 3) dann wieder zu Schritt 1) gesprungen wird
...und das Spiel von vorne losgeht. Und weil sich damit ständig eine neue, so noch nicht dagewesene Situation ergibt, braucht man vermutlich ständig irgendwelche neuen, nichtssagenden Bezeichnungen ("Wellenbrech", "hart", "Ultra") für die gerade gültigen Einschränkungen.
Selbst der Postillon übt mittlerweile leise Kritik an den immer neuen Einschränkungen der Regierung:
"Es ist wieder soweit: Regierung zieht neue Corona-Einschränkungen aus Lostrommel"
https://www.der-postillon.com/2021/01/lostrommel.html
Ich glaube: Die Regierung weiss oder ahnt zumindest sehr genau, wo sich die Leute in Wahrheit anstecken:
- Im Büro/Am Arbeitsplatz
- In der Schule/Kita
- Im ÖPNV auf dem Weg nach/von dort
Im ersten Lockdown, der noch ganz banal einfach nur "Lockdown" hiess und im Grunde der einzige echte Lockdown bisher war, waren diese Infektionsherde weitgehend ausgeschaltet. Das hat auch funktioniert, aber ohweh ohweh, die Wirtschaft! Was das kostet usw. Seitdem traut man sich höchsten als ultima ratio, diese Bereiche anzufassen. Denn:
1) Wenn die Leute nicht arbeiten gehen, kostet das jede Menge Geld
2) Wenn (zumindest jüngere) Kinder nicht zu Schule/Kita gehen, muss ein Elternteil zu Hause bleiben und kann nicht arbeiten gehen, womit man wieder bei Problem 1) landet
3) Wenn die Leute nicht im überfüllten ÖPNV zu Schule/Arbeitsplatz kommen, landet man entweder direkt oder per Umweg über 2) ebenfalls wieder bei Problem 1)
Weil man sich also nicht traut, die Massnahmen zu ergreifen, die tatsächlich etwas bringen, aber die Wirtschaft und den Staatshaushalt vor Probleme stellen würden, eiert man herum und zieht aus purem blinden Aktionismus ständig neue, fast komplett nutzlose Massnahmen und Einschränkungen aus dem Hut. Weil die aber völlig voraussehbar nichts bringen, die Regierung das aber natürlich nicht einfach offen zugeben kann, braucht man Sündenböcke, auf die man die Wirkunglosigkeit der Massnahmen schieben kann:
"Tja, wenn sich jeder strikt an unsere Massnahmen gehalten hätte, dann wäre der böse Spuk jetzt ganz bestimmt schon längst vorbei und die Einschränkungen könnten bereits beendet sein. Bedankt euch bei der Covidiotin, die am Wochenende meinte, mit ihrem Sohn rodeln gehen zu müssen! Und bei dem offensichtliche Corona-Leugner da drüben, der beim Durchfahren der Fussgängerzone mit seinem Fahrrad keine Maske getragen hat! Ihnen sei der tägliche 5-Minuten-Hass gewidmet! (Hashtag #Covidioten)"