Zusammenfassung:
Die zögerliche und verspätetetet Bestellung von Impfdosen kostet Menschenleben. Bei einer mutigen und weitsichtigen Planung wäre niemanden ein Schaden entstanden, aber man hätte in der EU bereits Ende 2020 aus der Gruppe der Hochbetagten und Risikopatienten schon einen Großteil impfen können. Wir würden, hätte die Politik ihre Arbeit gemacht, jetzt nicht über eine Verschärfung der Maßnahmen reden, sondern über Lockerungen und eine Rückkehr in die alte Normalität
Ausführlich:
Zugegeben, ich habe nie geglaubt, dass es auch nur eine Firma so schnell schafft, einen wirksamen Impfstoff auf den Markt zu bringen. Und ich habe auch heute noch Zweifel, was die Wirksamkeit und Verträglichkeit, insbesondere für Hochbetagte und Risikopatienten anbelangt. Aber darum geht es nicht.
Frau Merkel hat sich bereits im April auf einen Impfstoff als Exit-Strategie aus der Pandemie festgelegt. Wenn ich in Regierungverantwortung dies als Voraussetzung sehe und dann aus verschiedenen Gründen nicht bestelle, wenn mir ein Impfstoff angeboten wird, dann gehen Fallzahlen, Corona-Tote und Lock-Down auf mein Konto.
Was wäre denn passiert, wenn Frau Merkel oder die EU mehr bei Biontech bestellt hätten?
Nehmen wir für eine Überschlagsrechnung die große Europäische Lösung. Um die am meisten von Corona Betroffenen Gruppen zu schützen, hätten wir 200 Millionen Impfdosen benötigt.(450 Mio EW in der EU * 25% Anteil der über 60-Jährigen * 2 Dosen). Mit Liefertermin Ende 2020 hätte man damit nach wenigen Wochen bereits nach der Impfung bei den am meisten gefährdeten Personen einen Schutz von ca. 50% nach der ersten Impfung erhalten. Und drei Wochen später wären wir, nach den Ergebnissen der Studie zu urteilen, bei über 90% gewesen.
Kosten bei Biontech: 18 Euro pro Impfdose (ursprünglich gefordeter Preis) = 4 Milliarden Euro
Paralell hätte man von Sanofi, Moderna und Curavec die selbe Menge bestellen können. Gesamtkosten um die 10 Mrd Euro. Peanuts.
Selbst eine Vorbestellung für die Hälfte der Bürger der EU hätte Kosten im unteren bis mittleren zweistelligen Milliardenbereich verursacht. Peanuts.
Allen Firmen hätte man 1/3 der Summe zum Aufbau einer Produktionslinie als nicht rückzahlbaren Vorschuß geben können. Mit der Option, dass der Hersteller, wer zuerst alle erforderlichen Papiere hat, bis zur Zulassung der Mitbewerber diese Produktionslinien nutzen kann.
Wer hätte durch diese Strategie einen Schaden erlitten?
Die ärmeren Europäischen Länder?
Denen könnten die reicheren Länder den Impfstoff subventionieren. Oder sie könnten bei entsprechend früher Verfügbarkeit die günstigeren Impfstoffe bekommen, während die reicheren EU Länder den teueren Impfstoff bezahlen.
Die anderen Länder dieser Welt, denen wir den Impfstoff "wegkaufen"?
Nein, denn mit dieser Strategie wären frühzeitig Produktionskapazitäten geschaffen worden, die auch den ärmsten Ländern dieser Welt zugute gekommen wären. Europa hätte mit dem überschüssigen Impfstoff zunächst die weniger betroffenen Gruppen durchimpfen oder Impfstoff verschenken können.
Israel hat in wenigen Tagen knapp 1/10 seiner Bevölkerung geimpft.Es wäre also möglich gewesen, in 4 Wochen die Menschen mit dem höchsten Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, bis Mitte Januar die erste Spritze zu setzen.
Doch weil die Poltiik auf der ganzen Linie versagt hat, sterben nun weiter Menschen. Menschen kämpfen auf den Intensivstationen um ihr Leben, weil Merkel, von der Leyen und alle anderen Verantwortlichen versagt haben. Und je offenkundiger ihr Versagen wird, desto mehr werden Nebelkerzen geworfen, um von dem Totalversagen der Politik abzulenken. Doch es sind nicht die Rodler im Harz, welche nun für die Corona-Toten verantwortlich sind. Es sind die Politiker, die nicht ihren Job machen, für den sie bezahlt werden.
Übrigens könnte es durchaus passieren, dass der zu spät bestellte Imfstoff, der dann irgendwann im Frühjahr oder Sommer verabreicht wird, gegen künftige Mutationen gar nicht mehr so gut wirkt oder die Wirkung nach wenigen Monaten wieder nachlässt. Dann hätten wir Milliarden für eine sinnlose Impfstrategie zum Fenster heraus geworfen und im Herbst fängt das Spiel wieder von vorne an. Dann gehen wieder die Zahlen durch die Decke und die Hersteller können nicht schnell genug liefern, weil halt nie die nötigen Produktionskapazitäten aufgebaut wurden.
Vielen Dank, Merkel.
Nach 15 Jahren Fehlentscheidungen und Versagen auf der ganzen Linie hat sie nun am Ende ihrer Amtszeit auch noch dafür gesorgt, dass uns die Folgen ihrer Inkompetenz auch noch auf Jahre beschäftigen werden.
Für mich hat mit dem Impfdesaster übrigen der Staat seine Legitimation verspielt, noch irgendwelche Maßnahmen zu beschließen. Egal, wie die Spin-Doktoren uns das Versagen in dieser einen Frage (einmal abgesehen von allen anderen) verkaufen wollen:
Hätte Merkel rechtzeitig bestellt, wäre niemanden ein Schaden entstanden, aber wir hätten Menschen davor bewahrt, an Corona zu sterben. Jedenfalls mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als durch einen halbherzigen Lock-Down, der weitgehend das Privatleben betrifft, aber weite Teile von Industrie und Handwerk ausklammert.
Von allem anderen Versagen wie beim Aufbau einer schnellen Meldestruktur, der mangelhaften Ausstattung der Gesundheitsämter, dem herunter gewirtschafteten Gesundheitswesen und einem nach wie vor nicht standardisiertem PCR Test und daraus unzuverlässigem Zahlenwerk als Grundlage für Entscheidungen einmal ganz zu schweigen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (06.01.2021 08:17).