... bzw die Frage von deren Erhebung" usw
Der Punkt ist leider doch von Belang, keus; denn daran entzünden sich in Wahrheit die wichtigsten Kontroversen, und das SIND im weiteren Sinn bio-medizinische Fragen, egal, ob sie von Fachvertretern oder, deren Argumente aufgreifend, von engagierten Laien, die sich kundig machen, in der Öffentlichkeit, erörtert werden:
Zwei Kontroversen-Schwerpunkte zeichnen sich in dem Zusammenhang bis heute ab:
die Frage der (Un)Vergleichbarkeit mit der Grippesaison/welle (nein, eben nicht bloss Influenza bzw durch influenza-Viren ausgelöste SARE): Und diese Kontroverse reicht wirklich VIEL tiefer, als man glauben könnte, sie betrifft nämlich die Frage, ob Aremwegsinfekte, aufgrund der besonderen Weisen der Immunabwehr in den dafür ausgelegten inneren Oberflächen dieser Atemwege, grundsätzliche Gemeinsamkeiten aufweisen, die eben zb eine exponentielle Ausbreitungsdynamik NICHT erwarten lassen (innate Immunabwehr!) - wobei als Unterpunkt durchaus hierher gehört, dass unter den Bedingungen dieser Abwehr-Besonderheiten die häufig zu unterstellende frühere Auseinandersetzung des (lokalen) Immunsystems mit Corona-Familien-Eigenschaften ("Hintergrundimmunität"), nicht anders als bei den andern (je mutierten) Erregern der bekannten viralen Erreger-Familien, hilfreich wirkt; weiterer Unterpunkt: Infektiosität der Asymptomatischen (zur Beurteilung der "besonderen Heimtücke" dieses Virus)...
die Fragen der Verlaufs-Dynamik und des Schweregrads, epidemiologisch also vor allem die IFR (Letalität) und Mortalität, zT Inzidenz/Prävalenz (letzteres die Zahl der aktuell pro Tag neu hinzukommend bzw überhaupt Infizierten, für die ja die 7-Tage-Inzidenz pro 100T an positiven Tests in einem Landkreis derzeit ein grobes Schätzmass liefern soll; grob, da abhängig von Teststrategie und -frequenz), die diversen Dunkelziffern bzw Reichweite der "Surveillance", wobei hier als wichtiger Unterpunkt die Frage der Zuverlässigkeit der verwendeten Erhebungsverfahren/Tests/Statistiken aufzuwerfen ist - die Frage der Aussagekraft der Spezifität der diversen PCR-Test-Varianten, speziell ihre Zuverlässigkeit bei Erreichen der Kapazitätsgrenzen in den Laboren, Qualitätsprüfung/Überwachung, Standardisierung pro und contra... die Frage der Seroprävalenz als Mass des Anteils der bereits Immunisierten (alternativ: Frage der zellulären Immunität)... die Höhe der nötigen Herdenimmunität aka Impfquote (errechnet aus einem WIE zu bestimmenden R0?); die Frage der Ermittlung und tatsächlichen Höhe von Übersterblichkeit, Altersverteilung, Anteile von Hospitalisierungs- und Beatmungsbedürftigen an den Erkrankten, die Zuordnung zu DIESEM Erreger vs Überschneidung mit weiteren Grippale-Infekt-Erregern, Frage der besonderen Anfälligkeit (Risikogruppen) und Voraussetzungen für Spätschäden, deren Ausmass, Einfluss von Behandlungsfehlern und "Massnahmen" auf die (Über)Sterblichkeit... und überhaupt die Fragen der Vergleichbarkeit mit anderen Atemwegserregern BEI GLEICHER AUSGANGSSITATION (Verschiebung der Alters-Zusammensetzung, Zahl der besonders Anfälligen) usw - alles, was eben zur sorgfältigen Beurteilung des tatsächlichen Schweregrads herangezogen werden muss.
Nichts von dem, was ich angeführt habe, ist in den letzten Monaten hier in den Foren unerörtert geblieben; kaum etwas ist im Konsens abschliessend beurteilt.
Und bevor das nicht geklärt ist, ist auch die Frage der Angemessenheit von Massnahmen nicht wirklich anzugehen.
Was überleitet zu meiner Klage, dass die (womöglich weltweite) Zivilgesellschaft, also wir, kein Format und erst recht MANDAT hat, um dringend nötige Forschungsaufträge zu vergeben, die solche grundlegenden Kontroversen aufklären helfen, nachdem, schlimm genug, die Wissenschaft selbst dazu, nämlich zur Organisation solcher Forschung, offenbar nicht in der Lage ist.
Zivilgesellschaft und kollektive Lernfähigkeit ist ein Thema, dem ich mich ua im debattenraum.net widme (dem etwas kargen Nachfolger des vormaligen Diskussionsforums der Basis-Fraktion von "aufstehen"). zB hier:
https://debattenraum.eu/viewtopic.php?f=80&t=386