bretzelkatze schrieb am 06.01.2021 06:51:
Wirklich? Sieh dir mal dir Provinz Hubei an. Die ist mit 58 Mio. Einwohnern schon recht gut mit Deutschland vergeichbar, und ist auch keine Insel: drumherum liegt China, und das ist wirklich nicht kleiner als die EU.
Wie gesagt - alles andere als eine Insel. Und dennoch haben sie es geschafft.
Maßnahmen wie in der Provinz Hubei wären hier rein praktisch gar nicht durchführbar gewesen. In Hubei galt eine totale Ausgangssperre - total im Sinne von wirklich total, niemand durfte die Wohnung verlassen, nicht zur Arbeit (alle Betriebe waren eh zu), nicht zum Einkaufen, aus gar keinem Grund. Die Bevölkerung wurde von der Armee versorgt, die den Bewohnern Lebensmittel in die Wohnungen lieferte.
Das ging, weil nur ein Bruchteil der chinesischen Bevölkerung betroffen war und der Rest von China die komplett lahmgelegte Provinz durchfüttern konnte.
Wo sind denn hier Regionen, die in der Lage wären, die von der Pandemie betroffenen Gebiete zu versorgen, wenn diese komplett (!) lahmgelegt werden? Wo sind die Soldaten, wo sollen die notwendigen Fahrzeuge und das andere Gerät herkommen, um die Bevölkerung zu versorgen?
Deine These steht schließlich unter der Annahme, dass die Chinesen die Wahrheit über die Covid-Lage im Land sagen. Da die chinesische KP-Führung notorisch lügt, sind erhebliche Zweifel mehr als angebracht.
Schließlich ist China ein totalitärer Überwachungsstaat. Die Totalüberwachung der Bürger mag bei der Pandemiebekämpfung hilfreich sein. Trotzdem ist das etwas, was ich nicht akzeptieren kann und will. Wenn jemand mich fragen würde, dass ich lieber in den nächsten Jahren ein paar zehntausend tote Über-80-Jährige in Kauf nehme, um unsere Freiheitsrechte zu bewahren, würde ich mit einem klaren und eindeutigen Ja antworten.
Ich wiederhole es gerne nocheinmal: China
Und ich wiederhole es gern auch noch einmal: Erstens glaube ich der notorisch verlogenen chinesischen KP-Führung nicht, und zweitens will ich nicht auf Dauer in einem totalitären Überwachungsstaat leben.