Die Methodik der Metastudie wurde zwar im Artikel nicht genannt, ich kenne aber keine einzige zur Fragestellung wirklich relevante Einzelstudie (bis auf einzelne zu speziellen Fragestellungen wie Diabetes, gerade da sind aber kürzlich die Erwartungen an eine life-style Änderung enttäuscht worden). Die "Studie" ist für mich daher höchst fragwürdig und vermutlich Unfug.
Wie sehr schön im Artikel eingangs von H. Rötzer aufgeführt, erliegen wir der herrschenden gesellschaftlichen Ideologie in erschreckendem Ausmaß. Und die "Wissenschaft" liefert dazu noch Scheinbeweise. Dass kranke Menschen sich weniger bewegen als gesunde ist trivial, die Ursache-Wirkung-Relation - wenn es denn eine ist - und die Auswirkung einer Intervention aufzuklären alles andere als einfach.
Wie müsste denn eine aussagekäftige Studie aussehen?
Ein ausreichend große (100T ?), homogene (nach welchen Kriterien?) Population am besten von Geburt an über die nächsten 100 Jahre kontinuierlich beobachten. Dazu diese zufällig in 2 Gruppen aufteilen, die eine wird gezwungen sich nicht mehr als ein gewisses Maß zu bewegen (über einen impantierten Chip, der jede Muskelaktivität aufsummiert, wird ein Grenze festgelgt, sobald die überschritten ist, wird die Muskalaktivität gebremst über ein "Device"), die andere Gruppe erhält solange Stimuli (verbal, ...) bis sie sich ausreichend am Tag bewegt hat. Dann kann man in hundert Jahren vielleicht sagen, wer länger wie gut überlebt hat, wer mehr Gelenk- verschleiß hatte, sich öfter verletzt hat, mehr oder weniger Gefäß-erkrankungen hatte. Aber auch nur für die Vergangenheit, denn die Lebensbedingungen werden sich weiter verändert haben.
Ich bin der Überzeugung, dass wir in einigen Jahrzehnten das Ergebnis teils exzessiver "sportlicher" Betätigung gerade Jugendlicher in den Orthopäden Praxen sehen werden.