Dass Nowak den wahren Problemen der #MeToo-Kampagne gegenüber blind ist ist wenig erstaunlich. Er sieht nunmal alles nur unter dem Aspekt der von ihm herbeigesehnten Arbeiterrevolution, getreu der Maxime (leicht abgewandelt): "Wenn du einen Nagel einschlagen willst sieht alles aus wie ein Hammer".
Das erste Problem der #MeToo-Kampagne macht bereits der Name deutlich: "Me Too" bedeutete schon immer, dass andere auch ein Stück vom Kuchen (hier der Aufmerksamkeit) wollen, und eben "Me Too" rufen. Deshalb geht es unter #MeToo von Vergewaltigung und Missbrauch bis zum blöden Spruch über's Dirndl.
Alles wird über einen Kamm geschert, Männer generell zu Tätern, Frauen pauschal zu Opfern erklärt, und wer sich mit dieser altbackenen Rollenverteilung nicht abfinden wollte pauschal zum Feind erklärt, darunter übrigens auch Frauen die sich nicht entmündigen lassen wollten und sich durchaus in der Lage sahen einem Mann nen Korb zu geben.
Aber da #MeToo für alles von Vergewaltigung bis verunglücktes Kompliment stand, wurde jenem der es für übertrieben hielt um letzteres ein großes Gewese zu machen vorgeworfen er bzw. sie nähme Vergewaltiger in Schutz. Eine sinnvolle debatte ist so nahezu unmöglich, man merkt das all zu deutlich daran, dass bei jedem Versuch einer auch nur halbwegs vernünftigen Debatte erst mal eine umständliche Differenzierung vorweg geschickt wird und Allgemeinplätze abgeräumt werden müssen, wie dass man selbstverständlich gegen Vergewaltigung sei.
Das zweite Problem ist die Vorverurteilung im Rahmen von #MeToo. Wer einer Tat bezichtigt wurde hatte kein Recht mehr auf einen Prozess, das Internetgericht urteilte in wenigen Stunden. Das kennt man ja allgemen bei "öffentlich geführten" Vergewaltigungsprozessen, bei #MeToo war es dann nochmal ne Nummer härter, weil in der Hysterie alles über einen Kamm geschoren wurde.