Alefse schrieb am 01.01.2025 17:59:
Wir haben damit nichts zu schaffen.
Diesen ganzen Unfug haben die Briten, die Zionisten und die Araber ganz allein auf die Beine gestellt.
Ist es wirklich so?
Liefern wir nicht Waffen, mit denen Zigtausende niedergemetzelt niedergemetzelt?
Deutschland hat nur unter menschenrechtlichen Vorbehalten geliefert.
D.h. die Kriegswaffen werden nicht in Gaza eingesetzt.
Kann man natürlich als Feigenblatt abtun.
Aber Israel riskiert harsche Kritik, wenn es das nicht einhält, und es muss die Dinger auch nicht einsetzen, also wird es das tatsächlich nicht verwenden. Sie haben ja genug anderes Zeug.
ISGhf verklagt den Vorgang des gezielten Verhungerns einer ganzen Bevölkerung, Tötens von Zivilisten und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Das ist eine Klage gegen Israel und gegen die Hamas.
Nicht gegen Deutschland.
Ich finde es übrigens völlig in Ordnung, dass diese Klage erhoben wurde. Was Israel da tut, spottet jeder Beschreibung, mir scheint das Ganze durchaus in Richtung Vertreibung und Groß-Israel zu gehen.
Es ändert nur nichts daran, dass Deutschland kaum Einfluss auf Israel nehmen kann.
Deutschland KANN sich nicht äußern, denn egal, was es sagt: Die Äußerungen würden von der einen oder anderen Seite sofort aus dem Kontext gerissen und instrumentalisiert. Und natürlich wäre auch der Wegfall von Rüstungsgeschäften so eine Äußerung.
Wir können das nur vermeiden, indem wir nie eine eigene Position vertreten, sondern uns dem Konsens anderer Staaten anschließen. Und selbst das würde kritisiert...Wir liefern Waffen, politische, diplomatische, moralische Unterstützung, werden von der Weltgemeinschaft für die Einseitigkeit kritisiert.
Nö, die Kritik kommt nur von den Streitparteien.
Den Israelis tun wir zuwenig und jede Kritik ist Antisemitismus, den diversen Palästinensergruppen tun wir zuviel.
Beide Seiten kommen mit Maximalforderungen, und keine wäre jemals mit dem zufrieden, was Deutschland tut, selbst wenn es sich völlig einseitig für eine erklären würde.
Sie dagegen denken, dass die USA, Zionisten und Araber an Verbrechen schuld sind und unser Tun allein an Weiterso bestehen soll(?).
Nein. Briten, Zionisten und Araber haben die Sache so begründet.
Heute sind die Amis stärker involviert, aber die haben die Situation nicht zu verantworten, die müssen nur irgendwie mit der Situation umgehen.
Die Zionisten haben es durch intensive Lobbyarbeit und wegen der Nähe zu Ölquellen geschafft, die Amis auf ihre Seite zu ziehen, aber die proisraelischen Lobbyvereine in den USA beklagen, dass sie wegen des Gaza-Kriegs und der Siedlungspolitik (die man Vertreibungspolitik nennen müsste) zunehmend auf Widerstände stoßen.
D.h. die Unterstützung durch die USA wird nicht mehr so rückhaltlos gewährt werden, oder sie könnte sogar ganz eingestellt werden, sobald auch die Amis begriffen haben, dass das Öl in Nahost sehr an Relevanz eingebüßt hat.
Wir sind vor dem ISGhf wegen Beihilfe verklagt und nicht wegen Kritisieren der Verbrechen.
Alles nichts im Vergleich zum Shitstorm, den Deutschland abkriegen würde, wenn es die Lieferungen ganz einstellt.
Natürlich werden die mutmaßlichen Verbrecher sich nicht freuen, wenn wir sie kritisieren.
Ist es Anlass genug für uns, die Verbrechen nicht zu kritisieren?
Es wird ja kritisiert.
Von dir, von mir, von vielen Anderen.
Aber offen gestanden: was die israelische Regierung und die Hamas da anstellen, ist das gleiche wie zwei Verbrecherbanden, die sich auf der Straße mit Maschinengewehren beharken, wobei Zivilisten sogar als Schutzschilde missbraucht werden bzw. einfach mit niedergemäht werden. Und den Zivilisten werden auch noch Fluchtwege versperrt.
Das Ganze dort unten ist eigentlich widerlich, und zwar auf BEIDEN Seiten.
Warum sollte die Bundesregierung da ÜBERHAUPT Partei ergreifen, selbst wenn sie frei nach Ethik und Moral entscheiden würde?