Wohnen muss man sich leisten können und von daher stellt sich gleich die Frage, was denn ein angemessener Wohnraum ist. Hartz IV-Empfänger brauchen doch ebenso Platz wie die Bewohner von Vor-Ort-Villen oder Luxusappartements.
"Angemessen" ist in dieser Gesellschaft aber in der Regel das, was ein Mensch bezahlen kann.
Was für den Hartz'ler angemessen ist, wurde aber festgelegt.
Das sind für einen Single rund 45-50 qm. Jede weitere Person im Haus wird pauschal mit 15 qm veranschlagt.
Die Höhe der Miete für diese Wohnungen ist ebenfalls in Richtlinien der Städte festgelegt.
Für einen erheblichen der Mieter beschaft die Kommune auch die Wohnung.
Zudem gibt es für Geringverdiener auch Wohngeld und ggf. auch Aufstockung.
Zudem muss jede Wohnung diversen Standard genügen und zumutbar sein. Also die Hundehütte auf einer Brachfläche im Güterbahnhof fällt nicht darunter.
Nüchtern betrachtet ist der Standard heute bei solchen Wohnungen sehr viel höher, als das in Ost oder West vor 50 Jahren für eine normale Erwerbsfamilie üblich war.
Weil die Miete immer im Verhältnis zum Einkommen steht, hat das Verhältnis zwei Seiten - die diejenigen nicht bestimmen, die von ihrem Einkommen leben und die für das Wohnen bezahlen müssen. Die eine Seite bestimmen die Arbeitgeber, die andere die Vermieter.
Nein, wir sind doch hier nicht im Sozialismus.
Im Sozialismus sah die Sache wie folgt aus.
Die Mieten waren billig, praktisch nicht der Rede wert, da staatlich festgelegt.
Aber wer kam da wie zu seiner Wohnung?
Mal ein schönes Beispiel. Das Kombinat "Träger Erich" stellt nicht nur das einzige Werk in der Kleinstadt, sondern hat auch die Wohnungen an einem See. Da gibt es 3 geile Häuser direkt am See. So ein paar anständige Butzen etwas weiter weg und auch noch 3 direkt an der Bahnlinie. Die Toplage bekommt der Kombinatsbonze, sein Schwager und der Arschkriecher. Da man sich selber ein loses Mundwerk gegönnt hatte oder sonst auf die Kieker gekommen ist, bekommt man die Butze an der Bahnlinie. Aber huch, der Arschkriecher bekommt auch früher seinen Trabi, der Sohn den begehrten Ausbildungsplatz und der schicke Urlaub ist auch gebongt, während man selbst, auf wunderliche Weise, immer nur die Nieten aus dem Topf zieht. Solidarität der Genossen? Ach Quatsch. Die freuen sich, dass ein anderer der Blöde ist. Umziehen und woanders den Neustart versuchen? Diesmal als Duckmäuser?
Na, hoffentlich steht da nicht irgendwo ein Q für "Querulant" in der Akte, oder die Bonzen kennen sich.
Das hatte schon seinen Grund, warum da viele die Biege gemacht haben.
Bei uns hat die Person zwischen Arbeitgeber und Vermieter sehr wohl einen Einfluss.
Denn, die Person bestimmt z.B. wie viel ihr die Miete wert ist oder ob das Einkommen reicht. Da kann man ja ganz einfach wechseln oder priorisieren. Wer eine bessere Wohnlage will, der spart dann vielleicht beim Urlaub oder PKW. (Bzw. umgekehrt.)
Die Aufgabe der Politik in einer freien Gesellschaft ist es, einen Markt zu schaffen und offen zu halten. Hätte man genug Wohnungen gebaut, würde automatisch die Rendite sinken und sich der Mietpreis einem gesunden Gleichgewicht nähern.
Auch hätte man eine vernünftige Wirtschaftspolitik betreiben können, die z.B. auch die Fläche attraktiv macht. Der bestehende Sozialismus ist sogar das Hauptproblem bei den hohen Mieten. Solange sich die Kosten nicht in den Löhnen und Lohnforderungen wiederspiegeln, ist es für eine Firma äußerst bequem sich in einer dieser "Instädte" einzunisten. Müssten die wesentlich höhere Löhne zahlen, würden die in die Fläche gehen.
Wer sozialistischen Mietpreisfestsetzungen hantiert, der landet in der Hölle des Sozialismus.
Erzielt eine Immobilie beispielsweise 12.000 Euro Miete im Jahr und liegt die Verzinsung bei anderen Kapitalanlagen bei zwei Prozent, was niedrig angesetzt ist, dann liegt der Preis für die Immobilie bei 600.000 Euro.
Ich weis ja nicht, was sich da unser Suitbert da so zusammenfantasiert, aber wenn sich da ein Vermieter 600 000 € zu 2% p.a. leiht, damit ein Haus baut und dem Mieter nur popelige 12 000 € Miete im Jahr abknöpft, landet er im Schuldenturm, weil ihm der Kredit davonrennt. Nüchtern betrachtet, finanziert also er dem Mieter die Wohnung.
Und 2% sind jetzt nicht so wirklich viel, wenn man die Inflationsrate im Hinterkopf hat.
Auch gibt es in der Welt der Suitberts keinerlei Kosten, die der Vermieter zu stemmen hätte, sondern jeder Cent ist gleich Reingewinn.
Das ist halt die Hölle des Sozialismus, wenn man bei den großen Rechenkünstlern landet. Natürlich wird im Sozialismus die Miete nie erhöht, obwohl die Kosten steigen.
Also sollen da Andere mit anderen Abgaben die Mieter subventionieren oder man läßt den ganzen Kram einfach runtergammeln, bis der einstürzt.
Aber welche Abgaben? Wo man mit den Sozialismus anfängt, hört man auch nicht mehr auf. Die Busfahrt verteuern? Nein, doch nicht die Busfahrkarte. Da muss man für 10 Cent doch quer durch die Republik gondeln können. Alles Andere wäre unsozial.
Die DDR war damals einfach pleite und nicht mehr in der Lage die Schulden beim großen Bruder bezahlen zu können. Und das, obwohl die da schon offiziell die 2-Klassen-Gesellschaft eingeführt hatten: Die Bürger mit dem Westgeld und die mit den wertlosen Alu-Chips.
Das müssen wir alles unbedingt wiederholen.
Und überhaupt ist ja der der arbeitet und etwas für die Gesellschaft tut, einfach nur ein dummer, nützlicher Idiot.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.06.2021 20:00).