Pixelpusher28 schrieb am 14.11.2021 12:42:
Menschen ohne Obergrenze in die Stadt pumpen, aber nirgendwo bauen wollen. Höchste Ansprüche an Baufirmen (Frauenförderung!) und Bauausführung (ökologisch!) stellen, aber billigste Wohnungen erwarten. Innerhalb des S-Bahn-Rings der Hauptstadt wohnen wollen, aber Mietpreise wie in der dörflichen Uckermark erwarten.
Nun, das ist die sozial-ökologische Transformation der ganzen Gesellschaft. Sie ist eine gewaltige Aufgabe für die Zukunft, die von mehreren Generationen getragen werden muss und mehrere zig Billionen Euro kosten. Natürlich sind mit den ökologischen Auflagen keine günstigen Wohnungen mehr zu bauen. Hier muss dann der Staat einspringen und die Wohnungen entweder verstaatlichen oder die Transferleistungen an die Mehrheit der Bevölkerung deutlsich erhöhen.
Die Zeiten der günstigen Energie sind jetzt schon vorbei. Die Umstellung auf erneuerbare Energien wird Billionen kosten. Auch dafür wird der Staat sorgen.
Diese Transformation kann nur erfolgreich gestaltet werden, wenn sich das Verhältnis von Bürger und Staat grundlegend ändert. Bislang hat der Staat nur die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Gesellschaft geschaffen. Die Bürger mussten ihr Leben innerhalb dieser Rahmenbedingungen selbst organisieren und manche sind daran gescheitert.
Das Leben in dieser hoch organisierten Gesellschaft ist aber so komplex geworden, dass es vom Einzelnen kaum mehr beherrschbar ist, auch weil der Bürger in einer Flut von Informationen versinkt, die er gar nicht mehr beurteilen kann. Und die existenziellen Probleme wie Pandemien, Umweltzerstörung und vor allem der drohende Klimakollaps benötigen einen starken Staat, der seiner Fürsorgepflicht für die Bürger nach kommt und entsprechende Maßnahmen ergreift.
Der Staat muss den Bürger ein betreutes Leben ermöglichen. Der Einzelne muss sich nicht mehr mit komplexen Entscheidungen wie der Wahl von Transportmitteln, Wohnorten, berufswahl oder politischer Meinungsbildung befassen. Das wird der Staat für ihn übernehmen.
Die Transformation kann dabei nur geschehen, wenn alle Bürger an einem Strang ziehen und sich den gewaltigen Zukunftsaufgaben widmen. Problematisch sind dabei die ewig Unzufriedenen, deren Ziel es ist, die sozial-ökologische Transformation durch Zweifel und Verunsicherung zu torpedieren und so das Gesamtwohl zu gefährden. Es ist bekannt, dass falsche oder gefährliche Meinungen in der Bevölkerung zu Verunsicherung führen können.
Aber auch hier geht der fürsorgliche Staat ganz im Sinne seiner Bürger vor. Niemand wird wegen seiner Meinung eingesperrt, wie es in Diktaturen der Fall ist. Der fürsorgliche Staat kümmert sich wie der Hirte um seine Schäfchen und bestraft sie nicht. Falsche Meinungen werden durch Faktenchecker aufgedeckt und gefährliche Meinungen dürfen Im Sinne des Gemeinwohls gesperrt werden. Daneben ist ein System der "social credits" sinnvoll, der den Gemeinschaftssinn stärkt: wer die sozial-ökologische Transformation besonders aktiv fördert, erhält Pluspunkte. Jeder kann einen digitalen Badge an der Brust tragen, der öffentlich sichtbar den "social credits"-Stand aus weist. Das ist natürlich freiwillig, aber wessen Stand so schlecht ist, dass er ihn nicht tragen will, der macht sich verdächtig und hat eventuell mit Nachteilen zu rechnen.
A.D.