OdinX schrieb am 04.08.2021 13:21:
P.S. Arbeits- und Wohnungs-"Markt" sind schlicht und einfach keine funktionierenden Märkte im Sinne der Marktwirtschaft. Die basieren alle auf der Möglichkeit, ein Produkt einfach nicht zu kaufen, was den Anbieter zwingt die Preise zu senken oder das Produkt einzustellen.
Stimmt, aber nicht inhärent, sondern staatlich so konstruiert.
Der Arbeitsmarkt ist kein Markt, wenn künstlich neues Angebot an Arbeitern hergebracht werden kann, was die Löhne senkt, und die Steuerzahler, die durch dieses Angebot konkurriert werden, dies auch noch über die Steuern zwingend zahlen müssen.
Beim Wohnungsmarkt ist es ähnlich, künstlich erhöhte Nachfrage steigert die Preise, und nicht nur zahlen die Steuerzahler dann die erhöhten Mieten, sie zahlen über die Steuern auch noch die Mieten derer, die zur Nachfragesteigerung hier her gebracht/gelockt wurden.
Das Problem ist also hier die Politik und der staatliche Zwang Dinge zu finanzieren die einem selbst schaden.
Gilt auch für Pflege und Gesundheit.
Da liegt die Sache etwas anders.
Die Pflege und Gesundheit wird staatlich subventioniert, was dazu führt, dass man eher die Leistungen in Anspruch nimmt, weil der freiwillige Teil günstiger ist.
Ohne Marktverzerrung durch den Staat wäre Pflege teurer, wodurch weniger Menschen Pflegeleistungen in Anspruch nehmen würden, weil es ihnen schlicht zu teuer wäre. Es gäbe also weniger Pfleger, dafür aber mit besseren Löhnen, und die meisten Menschen würden ihre alten Eltern bei sich zu Hause oder in der unmittelbaren Nähe einquartieren, so dass man sie selbst pflegen kann.
Ich denke, das schlimmste ist nicht die Verzerrung an sich, sondern dass man es nicht zugibt, denn eine staatliche Regelung wäre ja der böse Sozialismus. Anstatt durch solche Eingriffe den Markt zu verzerren sollte man eigenlich lieber gleich sagen: Der Markt funktioniert hier nicht alleine, und gleich Spielregeln vorgeben.