Norbert Münster schrieb am 04.08.2021 11:33:
teutolith schrieb am 04.08.2021 10:08:
Die Bundesregierung könnte natürlich auch einfach einen flächendeckenden Mindestlohn einführen, von dem man leben kann, einschließlich Miete.
Da hat jemand das Prinzip Angebot & Nachfrage so richtig verstanden.
Wohin das "freie Spiel der Marktkräfte" auf dem Wohnungsmarkt führt, sehen wir gerade. Immobilien sind auch Spekulationsobjekte, da steckt jede Menge "asset price inflation" drin. Der Punkt ist gerade, daß der Staat stärker eingreifen muß, wenn der "freie Markt" versagt. Der Preisdruck erklärt sich eben nicht allein aus der Nachfrage nach Wohnen in der Innenstadt.
Kleiner Tipp: Wenn mehr Menschen dort leben wollen als Wohnraum vorhanden ist, kann man das Problem nicht mit Geld für Alle lösen.
Mehr Geld für Geringverdiener. Das ist die Lösung nicht nur der Probleme auf dem Wohnungsmarkt, sondern zB auch bei der Rente. Die Primärverteilung stimmt nicht mehr, die Masseneinkommen sind nicht angemessen mitgewachsen. 40% aller deutschen Haushalte können kein Geld zurücklegen. 25% aller Kinder leben an oder unter der Armutsgrenze. Das ist es, was die Sozialsysteme so aufbläht. Ein Staat, der Niedriglöhne "aufstocken" muß, ist eine Perversion der sozialen Marktwirtschaft.
Besonders dann nicht, wenn Hartzis durch das Amt jede Mieterhöhung bezahlt bekommen ohne nur einen Cent weniger Geld zum ausgeben zu haben.
Davon war doch überhaupt nicht die Rede. Es ging um Leute, die arbeiten gehen, damit aber nicht einmal genug verdienen, um ohne Hilfe des Staates über die Runden zu kommen. Da sind die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nur eine der negativen Auswirkungen unserer kurzsichtigen "angebotsorientierten" Wirtschaftspolitik.