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  • Goerlitzer

mehr als 1000 Beiträge seit 30.11.2007

Die Eigentümerstruktur der Konzerne macht der Mainstream ungern zum Thema

Zwar berichten Zeit, Capital, Tagesspiegel, Redaktionsnetzwerk usw. in langen Artikel über die geplante Fusion, aber Hinweise auf die Eigentümerstruktur der "deutschen Wohnungskonzerne" habe ich nicht gefunden.

Dabei eröffnet der Blick auf die wichtigsten Anteilseigner von Deutsche Wohnen und Vonovia erst ein Verständnis für die Brisanz der Fusion. Denn die mit Abstand grösste Gruppe dieser Anteilseigner ist der Kategorie "anglo-amerikanische Finanzinvestoren" zu zuordnen. Und dabei ragt wiederum Blackrock mit aktuell 11,5 % bei Deutsche Wohnen und 8,4 % bei Vonovia heraus. Unter den jeweils 10 grössten Anteilseigener befindet sich lt. boerse.de mit der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe (2,3 % an Deutsche Wohnen) nur ein einziger deutscher Anleger.

Aus dem folgt also, dass das Fusionsgeschäft bzw. die Aktienübernahme sich innerhalb einer wahrscheinlich eng kooperierenden Investorengruppe, ja z. T. sogar innerhalb eines Finanzkonzerns, abspielt. Und allein das müsste dazu führen, dass auch die deutsche Börsenaufsicht sich näher mit dem Vorgang befasst. Wer oder was hat z. B. den Kursrutsch der Deutsche-Wohnen-Aktie in der 2. Maiwoche bewirkt? Wer hat sich damals an den günstigen und jetzt im Kurs nach oben geschossenen Aktien bedient? Wer hat bei Vonovia über den (überhöhten?) Übernahmekurs für Deutsche-Wohnen-Aktien entschieden? Dass dies ohne Rücksprache mit den wichtigsten Anteilseigner geschah, gehört in das Reich der Fabel.

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