label schrieb am 29.07.2018 03:07:
Eine dauerhafte Lösung besteht nur in der Beseitigung der Push-Faktoren. Die Pull-Faktoren - insbesondere Sozialhilfe - sind vielen Afrikanern egal, wie man an den geschätzten 1 Mio. Sans-Papiers hier sehen kann.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/illegale-einwanderer-ohne-papiere-aber-immer-mit-fahrschein-a-344560.html
Die Argumentation überzeugt mich nicht, aus mehreren Gründen:
1. Der verlinkte Artikel ist von 2005, über 10 Jahre, bevor die Merkel'sche Migrations-Welle begann, mit der wir aktuell zu kämpfen haben
2. Laut dem verlinkten Artikel waren diese "Sans Papiers" nicht von Anfang an illegal, sondern haben irgendwann ihr Aufenthaltsrecht verloren, z.B. weil ihr Asylantrag abgelehnt wurde. Auch wenn mit dem Verlust des Aufenthaltsrechts manchmal "Pull-Faktoren" weggefallen sein mögen, bedeutet das ja nicht, dass diese Pull-Faktoren anfangs, als sich diese Leute auf die Reise gemacht haben, kein Motiv waren.
3. Wenn heutzutage in Deutschland bei jemandem der Asylantrag abgelehnt wird, dann wird demjenigen nicht sämtliche Unterstützung gestrichen - er hat dann zwar eigentlich kein richtiges Aufenthaltsrecht mehr, sonst ändert sich für ihn aber relativ wenig:
Er wird in aller Regel nicht abgeschoben, gilt als "geduldet", bekommt weiterhin ein Dach über dem Kopf, Verpflegung, medizinische Versorgung und Geld.
4. Wenn die Pull-Faktoren den Leuten völlig egal wären, dann würden sie nicht alle nach Europa, und dort in ganz bestimmte Länder wollen.