EU und Deutschland (+ andere?) wollen Hard Power steigern.
Also eine erhöhte statt schrumpfende Bevölkerungszahl, um mittelfristig bei einer Neuordnung der internationalen Strukturen mitmischen zu können.
Aus der politikwissenschaftlichen Perspektive des (Neo-)Realismus ergibt das durchaus Sinn, bspw. wenn man mit Ländern wie China, Indien, Indonesien mithalten möchte, anstatt wie bisher an Stärke und Einfluss zu verlieren:
Ein größerer inländischer Absatzmarkt und allgemein erhöhte Bevölkerungsanzahl (die EU-Institutionen sehen sich ja zunehmend als gesamt-staatliche Institutionen) würde der EU bei einer mittelfristigen Neuordnung/Aktualisierung des internationalen Systems anhand der neuen Machtzentren, die insbesondere im bevölkerungsreichen ost- und südostasiatischen Raum enstehen, sicherlich helfen.
Neue Internationale Organisationen und das jeweilige Stimmgewicht in diesen, würde durch eine "vorausschauende" Bevölkerungspolitik die EU zumindest stärken. Auch darf man nicht vergessen, dass insbesondere Deutschland an einer Neustrukturierung des UN-Sicherheitsrates interessiert ist, und dies bspw. durch den Hebel der EU als neu vertretende Macht (Achtung, Konfliktpotential mit Frankreich, welches sein exklusives Vetorecht verlieren würde) erreichen könnte.
Militärisch würde man auch mehr Soldaten stellen, und nach Außen hin ein größeres Bedrohungspotential entfalten können (gerade an jungen wehrfähigen Menschen mangelt es der EU bzw. den EU-Ländern jetzt schon). Wenn nun überwiegend junge Männer in die EU strömen, umso besser - zumindest in einer engstirnigen theoretischen Annahme. Nicht umsonst ist das nächste große EU-Einigungsprojekt eine eigene EU-Armee aufzubauen (siehe PESCO).
Beides würde auch erklären, warum insbesondere die EU-Organe und Deutschland nahezu nichts unternehmen, um geltendes Recht umzusetzen und die Schengen-Außengrenze zu schützen.
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Oder was denkt ihr?