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  • propaganda.hilfs.kraft

mehr als 1000 Beiträge seit 10.10.2009

Sind wir nicht alle ein bisschen schlecht informiert?

Hallo,

medienskeptiker schrieb am 06.08.2018 21:18:

Natürlich sind die Flüchtenden extrem schlecht informiert und von Schleppern belogen.

Es sind aber nicht nur die Schlepper, die die Immigranten schlecht informieren. So wirbt oder warb diese unserer oberste verheerende Leistung dieser unserer besten Kanzlerette aller Zeiten für die Arbeitsmigration und wurde dabei von vielen Seiten, u. A. von vielen NGO, unterstützt. Es gab und gibt immer noch eine gigantische Propagdawelle die über das Mittelmeer schwappt und viele Menschen mit sich reißt ...

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Die Kampagne "Make it in Germany"

Anfang Juni 2012 verkündete die damalige Arbeitsministerin Ursula
von der Leyen den Beginn einer Anwerbekampagne für Arbeitsmigranten
von außerhalb der EU und des Schengenraumes nach Deutschland.

Der Name der Kampagne lautet "Make it in Germany" und die Homepage
findet man unter:

Für Fachkräfte - Make it in Germany
<http://make-it-in-germany.com>

Die Domain wurde aber bereits 2003 von offizieller Seite registiert.
Hier der Ausschnitt mit den relevanten Daten der whois-Abfrage:

Domain Name: make-it-in-germany.com
...
Creation Date: 2003-09-16T14:54:21Z
...
Registry Registrant ID:
Registrant Name: Bundesministerium fuer Wirtschaft und Energie
Registrant Organization: Bundesministerium fuer Wirtschaft und Energie
Registrant Street: Scharnhorststr. 34-37
Registrant City: Berlin
Registrant State/Province: Berlin
Registrant Postal Code: 10115
Registrant Country: DE
Registrant Phone: +49.30186150
Registrant Phone Ext:
Registrant Fax: +49.30186157010
Registrant Fax Ext:
Registrant Email: info@bmwi.bund.de

Diese Seite wurde aber sehr lange nicht benutzt. Sehr lange gab es
nur eine fast leere Seite. Mindestens bis 06.02.2011 findet man diese
leere Seite. Ab 08.06.2012 gab es das volle Programm. Hier kann man
sich vom Benutzungsstand überzeugen.

Internet Archive Wayback Machine
http://web.archive.org/web/*/make-it-in-germany.com

Die Presse reagierte sehr kritisch auf diese Kampagne, wies auf die
Arbeitslosenzahlen in D hin, obwohl diese damals wie heute noch sehr
viel niedriger waren als es die Bundesagentur für Arbeit in den
monatlichen Erfolgsmeldungen verkündete.

Kampagne gegen Fachkräftemangel in Deutschland
"Regierung liebt Schaufensterpolitik" | 05.06.2012

<http://www.n-tv.de/politik/pressestimmen/Regierung-liebt-Schaufensterpolitik-article6433541.html>

Viele der Werbematerialien lagen aber nicht dort aus. Man fand
diese auf den Seiten der diplomatischen Vertretungen um Ausland.
(Domain: diplo.de ) Auffällig dabei war bei der Google-Suche
und deren intelligenten Suche nach der "Wichtigkeit" bzw der
schon früheren häufigsten Geolokalisationen (es werden bevorzugt
Dokumente aus den geografisch am nächsten zugeordneten Seiten
in den Ergebnissen ganz oben präsentiert) das Allerdingsbevorzugte Finden
der Dokumente auf den Vertretungen außerhalb des Schengenraums,
in Nordafrika und dem nahen Osten.

Diese Kampagne wurde aber auch offensiv in Deutschland beworben
und auf den Online-Medien der Axel Springer SE gab es Bannerwerbung
und es wurde auch großformatig plakatiert. Diese Werbung in
Deutschland ist aber nach einiger Kritik wieder verschwunden.
(Quelle: Eigene Beobachtungen auf WeLT-Online und Plakatwänden
in Karlsruhe)

Aber auch sonst wurde fleißig die Werbetrommel gerührt. Hier nur
ein Beispiel von vielen, wie deutsche Politiker im Ausland
potentielle Arbeitsmigranten angelockt haben:

Zuwanderung: Gauck lockt Inder - "Wir haben Platz in Deutschland"
DIE WELT | Veröffentlicht am 08.02.2014 | Lesedauer: 2 Minuten
<http://www.welt.de/politik/ausland/article124661961/Gauck-lockt-Inder-Wir-haben-Platz-in-Deutschland.html>

Joachim Gauck in Indien "Wir haben Platz in Deutschland"
<http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Politik/d/4249592/-wir-haben-platz-in-deutschland-.html>

> Bundespräsident Joachim Gauck hat gegenüber indischen Schülern
> für Zuwanderung nach Deutschland geworben. "Wir haben Platz in
> Deutschland", sagte Gauck in Bangalore. Die deutsche Bevölkerung
> werde immer kleiner, weil viele Familien nur noch ein Kind oder
> gar keinen Nachwuchs hätten. "Deshalb warten wir auch auf Menschen
> aus anderen Teilen der Welt, die bei uns leben und arbeiten wollen.
> Darauf freuen wir uns schon."

Im Laufe der weiteren Kampagne konnte man auch sehr schön ein
wildes Vermischen von Asyl nach GG, Flucht nach UNHCR und
Arbeitsmigration ohne ein Einwanderungsgesetz benerken. So
wurden die Einreisenden einerseits als Flüchtlinge bezeichnet,
was aber nur Schutz auf Zeit bedeutet, und andererseits eine
Integration, was Immigration bedeutet, gefordert.

Deutsche Standortflüchtlinge wieder heim ins Reich?

Am Samstag den 08.04.2017 ging eine besonders interessante
Nachricht durch die Medien. Die Seite "Make it in Germany"
soll nach dieser auch zur Wiederheimholung der rund 3,4 Mio.
deutschen Standortflüchtlingen in aller Welt genutzt werden.

Nachrichtenbild für ""Make it in Germany"" von DIE WELT
So wollen Wirtschaft und Politik Auswanderer zurückholen

DIE WELT-08.04.2017
Das Beratungsangebot des Willkommensportals "Make it in
Germany" soll ... für internationale Fachkräfte "Make it
in Germany" plant nach Informationen der ...

<https://www.welt.de/wirtschaft/article163532779/So-wollen-Wirtschaft-und-Politik-Auswanderer-zurueckholen.html>

Diese Meldung wurde am folgenden Tag vom Oberbayerischen
Volksblatt aufgegriffen.

Werben um deutsche Auswanderer

Oberbayerisches Volksblatt-09.04.2017
... mit dem Institut der deutschen Wirtschaft betriebene
Willkommensportal für internationale Fachkräfte "Make it
in Germany" genutzt und ausgeweitet werden, ...

<https://www.ovb-online.de/wirtschaft/werben-deutsche-auswanderer-8122922.html>

Ein Blick in der darauffolgenden Woche zeigte aber auf der
Seite keinerlei Hinweise auf diese Aktion. Könnte es sich
vielleicht um eine Fake-News zur Aufmerksamkeitssteuerung
handeln? Die WeLT legte am 12.04.2017 noch nach:

Fachkräfte: Qualifizierte Auswanderer sollen zurückkehren
DIE WELT-12.04.2017
Das Beratungsangebot des Willkommensportals "Make it in
Germany" soll .... für internationale Fachkräfte "Make it
in Germany" plant jetzt, sein Informations- und ...

<https://www.welt.de/wirtschaft/article163653124/Auslandsdeutsche-werden-zu-begehrten-Fachkraeften.html>

Twitter und die sozialen Medien

Aber dies war noch nicht alles an Lockrufen. Die sozialen Medien
lockten auch, aber nicht nur, wie bereits aufgezeigt wurde. So
lief auf Twitter eine umfangreiche Werbekampagne. Diese wurde
auch von kritischen Augen beobachtet. Die Quellen für die
folgenden Berichte sind aus Russland, daher kritisch zu werten.
Allerdings ist Voltaire-Net durchaus eine angesehene Seite und
bisher nicht durch Manipulationen aufgefallen sonder arbeitet
idR sehr sorgfältig.

Wer lockt mit Twitter Flüchtlinge nach Deutschland?
von Andrey Fomin - 23. September 2015
<http://www.voltairenet.org/article188784.html>

Who Is Twitter-Luring Refugees To Germany?
By Oriental Review
Global Research, September 22, 2015
Oriental Review 21 September 2015

<http://www.globalresearch.ca/who-is-twitter-luring-refugees-to-germany/5477477>

Man findet dort Hinweise auf massive Propaganda von Außerhalb. So
waren viele der Twitter-Accounts mit den RefugeesWelcome-Tag nicht
aus Deutschland sondern aus den USA, UK und Australien, sehr viele
waren auch am Sitz vieler EU-Behörden und Belgien/Brüssel ...

Aber auch diese Lockrufe kommen nicht aus den Ländern in denen
die Schlepper sitzen, sondern aus ,,unbeteiligten'' Ländern. Die
Marketingkampagne der Schlepper fand man immer noch nicht ... So
gesehen ist die offizielle Aussage von einer Alleinschuld der
Schlepper an den überzogenen Erwartungen vieler Eingereisten nicht
mehr haltbar und muss als Schutzbehauptung betrachtet werden. Die
deutsche Politik hat offensiv um Arbeitsmigranten aus aller Welt
beworben und im Vorfeld der Flüchtlingskrise kamen noch dazu weitere
Quellen, sehr wahrscheinlich aus dem Umfeld der "5 eyes" *) (damit
auch Atlantikbrücke) und der EU.

*) Der Begriff "5 eyes" umfasst folgende 5 Staaten: UK und seine
ehemaligen, englischsprachigen Kolonien USA, Kanada, Australien
und Neuseeland. Im Rahmen der NSA-Spitzelaffäre taucht dieser
Begriff immer wieder auf.

Besonders interessant ist da die Werbung aus den UK, obwohl damals
die öffentliche Meinung und viele der Medien gegen Immigration nach
UK waren. Dies wirkte etwas seltsam auf den kritischen Beobachter.

Weitere Informationen sind da leider nicht zu bekommen. Es gibt
darüber hinaus aber einiges an interessanten offiziellen Dokumenten
aus den USA zum Thema der notwendigen "Replacement-Migration" (UN)
und auf der anderen Seite Warnungen davor (CIA, ehemaliger CIA-Chef
Michael Holden ... ), welche aus der Zeit nach der Jahrtausendwende
stammen und zusammen betrachtet doch sehr schizophren wirken. Ich
spare mir diese daher aus.

Die enttäuschten Erwartungen der Angelockten

Die Anwerbekampagnen aus den verschiedenen Quellen weckten auch
hohe Erwartungen. Diese hohen Erwartungen konnten dann natürlich
nicht erfüllt werden, was zu Frustration und Abneigung führt. Die
seelische Lage der Flüchtline/Immigranten/Eingereisten ist dem
entsprechend wenig freundlich.

SWR Fernsehen RP, Quelle: SWR
"Landesschau aktuell Rheinland-Pfalz", Quelle: SWR
"Ein Haus und 5.000 Euro"

11.11.2015 | 3 Min. | Verfügbar bis 10.11.2016 | Quelle: SWR

> Flüchtlinge werden mit Gerüchten in sozialen Netzwerken und
> falschen Versprechen von Schleusern gelockt. Es kursieren
> absurde Behauptungen im Netz, die bei Flüchtlingen völlig
> falsche Hoffnungen und Erwartungen wecken.

http://www.ardmediathek.de/tv/Landesschau-aktuell-Rheinland-Pfalz/Ein-Haus-und-5-000-Euro/SWR-Rheinland-Pfalz/Video?documentId=31595134&bcastId=205724

Dieser Link geht aber nun ins Leere. Allerdings ist das nicht das
Ende der Suche. Man findet diesen 3 Minuten in einer Sendung der
Tagesthemen. In diesem wurde zuerst sehr viel über den kurz vorher
verstorbenen Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt berichtet.

Dieser Beitrag wurde bereits am Tag vorher in den tagesthemen
gesendet. Sendung: tagesthemen - 10.11.2015 - 22:30 Uhr

Themen der Sendung: Hanseat und großer Staatsmann: Hamburg und
Deutschland trauern um Helmut Schmidt, Der Kommentar,
Bundesinnenministerium führt Dublin-Verfahren für Syrer wieder
ein, Deutschland - das Schlaraffenland für Flüchtlinge?,
FIFA-WM 2006: vom Sommer- zum Ammenmärchen?

http://www.tagesschau.de/multimedia/sendung/tt-4075.html
Ab Minute 21:31 findet man Informationen über das wieder Aussetzen
des Aussetzen des Dublinverfahrens für Syrer und ab 24:41 folgte ein
einleitender Kommentar der dann ab 25:25 die 3 Minuten Bericht, wie
sie auch in der Landesschau am 11.11.2015 gesendet wurden.

Man findet hier auch die Schutzbehauptung wieder, dass die Werbung
nur von den Schleppern ausgegangen wäre. Es wird die Anwerbekampage
"Make it in Germany" mit keinem Wort erwähnt oder angedeutet. Auch
die massive Werbung aus dem Ausland wird mit keinem Wort erwähnt.

Die Folgen

Auf der einen Seite sind viele Flüchtlinge nur schwer enttäuscht
und frustriert. Einige reisen freiwillig wieder aus, andere haben
aber alle Zelte abgebrochen, die Lebensgrundlage verkauft und/oder
dürfen gegenüber den Daheimgebliebenden das Gesicht nicht verlieren.
Die angebliche ,,Blitzislamisierung'' kann man daher als eine Folge
dieser enttäuschten Erwartungen sehen.

Auf der anderen Seite sind die Flüchtlingen keine Arbeitsmigranten.
Das Asylgesetz kann ein nicht vorhandenes Einwanderungsgesetz nicht
ersetzen. Dazu kommt der kollabierte Arbeitsmarkt mit den real um
ein vielfaches höheren Arbeitslosigkeit als offiziell zugegeben wird.
So können die Flüchtlinge die Anforderungen an die (nicht vorhanden)
Stellen nicht erfüllen. Dies führte dann recht schnell zum Umschwung
in der Flüchtlingspolitik und den nun vermehrten Abschiebungen.

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Das sind zusammengetragene Notizen zur Anwerbekampagne und dem Drumherum. Ich habe da noch einige weitere Informationen zum Einbauen, muss da aber noch etwas genauer hinsehen und nachdenken. Aber ganz grob vorab:

Bereits viele Jahre vor dem offziellen Anlaufen der Kampagne hat der BDI von der Bundesregierung die Importe von Kostengünstigen Arbeitskräften gefordert. Diesen Forderungen gab die Bundesregierung dann gegen 2012 offiziell nach. Das kann ich jetzt schon recht gut und sicher belegen.

Keine zuverlässigen Belege, nur dezenten Hinweise haben ich aber zum Folgenden: Die Kampagne Make it in Germany musste aber schon zu ihrem Anfang 2012 nach starken Widerständen am rechten Rand der CDU zurückgefahren werden. So wurde viel Werbmaterial hergestellt aber gar nicht verteilt und/oder Aufträge storniert. Später sind einige bis viele diese Querulanten aus dem eher ultrarechten Flügel der CDU in die 2013 neu geründete AfD abgewandert. Sank so der innerparteiliche Widerstand gegen diese Migration?

MfG

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