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Re: Deswegen haben auch die europäischen Siedler in den USA...

Emrymer schrieb am 07.08.2024 17:25:

Außerdem haben meiner Meinung nach Menschen, die nicht in der Lage sind sich an die Gesetze, des Landes in dem sie Gast sind oder in dem sie gedenken zukünftig zu leben, zu halten auch nichts in dem Land verloren.

Das kann man so meinen.

Aber haben das die europäischen Siedler in dem, was heute die USA sind, so gemacht?
Natürlich waren die durchdrungen von der Ansicht, sie müssten "armen Wilden" jetzt endlich "Fortschritt und Zivilisation bringen"... Daß sie dabei schlimmer gehaust haben als alle, die sie so abqualifiziert haben, ist vielen von ihnen nicht aufgefallen bzw. das wollten sie nicht hören.

Es gibt unter den heutigen Migranten auch solche, die tief von der Ansicht durchdrungen sind, daß Europa nun endlich zum "wahren Glauben" geführt werden müsse usw.
Die meisten Migranten denken nicht so! Aber die, die sich einfügen und einen für alle Beteiligten erträglichen modus vivendi finden, fallen nicht so auf.

Und mit den Migranten die nicht so denken haben auch die wenigsten Menschen Probleme.
Da gibt es den sehr gut zutreffenden Spruch "Everybody is an Alien somewhere". Finde es zum Beispiel toll auch über andere Kulturen etwas zu erfahren, auch über andere Glaubensarten. Glaube ist für mich persönlich sowieso Privatsache. Ebenso wie die Sexualität. Solange alle beteiligten damit einverstanden sind kann man darüber reden oder auch sich betätigen. Wenn nicht sollte man diese Themen lieber meiden.

Das Augenmerk richtet sich auf die wenigen anderen, die sich gegen die herrschende Ordnung richten. Nur: aus deren Innenperspektive mag ihr Handeln schlüssig sein - wie es das Handeln der europäischen Siedler aus deren Sicht überwiegend auch war.

Na ja, da gibt es schon einen gravierenden Unterschied. Korrigiere mich wenn ich falsch liege, aber soweit ich weiß gab es in den USA bevor diese besiedelt wurden weder einen Staat noch niedergeschriebene Gesetze an die man sich hätte halten können. Nicht mal die amerikanischen Ureinwohner (die übrigens deshalb Indianer heißen weil man Amerika zunächst für Indien hielt) waren sich untereinander gut gesonnen. von dem her ist der Vergleich mit dem heutigen Europa nicht valide.

Daß wir heute anders darüber denken... ja, ich bin auch überzeugt, das das letzten Endes "besser" ist. Aber ich kann zumindest kognitiv nachvollziehen, daß man zu dieser Sache auch anders stehen kann - und die Blutspur, die es durch die Menschheitsgeschichte gezogen hat, eigentlich schon viel zu lang, breit und tief ist.

Dem kann ich zustimmen. Trotzdem entschuldigen die Verbrechen der Vergangenheit nicht die Verbrechen der Gegenwart.

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