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Re: Vergleichbarkeit zwischen Kulturen

Emrymer schrieb am 07.08.2024 17:52:

soweit ich weiß gab es in den USA bevor diese besiedelt wurden weder einen Staat noch niedergeschriebene Gesetze an die man sich hätte halten können.

Eh... ja und nein.
Es gab keinen formalisierten Staat, aber sehr wohl Regeln zum Umgang miteinander, mit der Umwelt, ... und man konnte sie auch halten, wie "Überläufer" durchaus mit ihrem Leben gezeigt haben.

Mir ist schon klar, dass die amerikanischen Ureinwohner Sitten und Gebräuche hatten eventuell auch so etwas wie Recht und Gesetz und sogar Gerichtsbarkeit. Nur jeder Stamm eben seine Eigene. Und die waren teilweise sogar diametral zueinander. Also welche Gesetze hätten die Europäer denn umsetzen sollen? Die der Apachen? Oder doch die der Siox etc. pp. (das sind nur zwei Stammesnamen die mir spontan eingefallen sind).

Zu fordern, daß die in europäischer Manier erst aufgeschrieben werden müssten, ist mE eine Spielart von "white supremacy": "Nur so, wie wir es hier seit Solon halten, ist es richtig!"

Wie gesagt, wenn ich in ein anderes Land auswandere erwarte ich nicht, dass sich die Leute die dort leben an meinen Lebensstil anpassen.

PS: Die Chinesen hatten schon weit vor den "weißen" schriftliche Gesetze, die Ägypter auch. Hier von "white supremacy" zu sprechen halte ich persönlich für verfehlt.

Statt eben feszustellen, daß auch das Verlangen nach Schriftform zu etwas gehört, was unterschiedlich sein kann - und daß man sich auch darin dem Land, in dem man Gast ist oder zukünftig zu leben gedenkt, anzupassen hätte.

Schriftform ist nicht zwingend notwendig, macht es aber ungemein einfacher Andere über Gesetze und Gepflogenheiten zu informieren.
Zudem erleichtert es die Vergleichbarkeit ungemein.
Und selbst bei schriftlichen Gesetzen gibt es noch so viel Interpretationsspielraum dass man damit mehrere Berufsstände mit Arbeit versorgen kann ;)

PS: Die Unterhaltung über die Zeiten im 15 Jahrhundert sind zwar durchaus spannend aber damals war auch in Europa das Rechtsverständnis ein anderes als es dies heute ist. Denke die moderne Rechtsstaatlichkeit ist eine Errungenschaft des 18-. 20. Jahrhunderts.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (07.08.2024 18:06).

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