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  • Rkahr

mehr als 1000 Beiträge seit 25.04.2023

Re: AfD will weniger Ärzte, Krankenpfleger + Mehrbelastung für Geringverdiener…

Was bleibt von einer Demokratie übrig, wenn alle Parteien im Gleichschritt marschieren? Das, was passiert, wenn man alle Farben auf einer Palette mischt: ein uninspiriertes, graubraunes Nichts. Doch hier, im Deutschland des 21. Jahrhunderts, applaudieren wir wie dressierte Seehunde – klatsch, klatsch, klatsch – egal ob die Krankenschwestern heimgejagt, gefeuert oder einfach ignoriert werden. Niemand kommt auf die idee denen mehr Geld zu geben. Der Beifall scheint universell, die Konsequenzen aber nicht minder absurd.

War das die AfD, die klatschte, als die Heldinnen der Pandemie aus dem Rampenlicht geschoben wurden, bevor man sie fragen konnte, was sie eigentlich wollen? Oder als man den Psychiatern, die gegen die elektronische Patientenakte Sturm liefen, ihre Stimmen abwürgte? Ach, das neue Weed-Gesetz, das auf halber Strecke zwischen Bürokratiehölle und Pseudo-Fortschritt verendet – ist das etwa auch ein AfD-Werk?

Doch statt sich in diesen Fragen zu verlieren, möchte ich den Finger auf die klaffende Wunde legen: Wer, bitte, hat die Grundannahme aufgestellt, dass alles so bleiben muss, wie es ist? Wäre es nicht die Aufgabe einer gesunden Demokratie, genau diese Grundannahmen zu hinterfragen?

In einem Land, das sich rühmt, den Diskurs zu lieben, haben wir ihn längst begraben. Statt eines Parlaments, in dem die besten Ideen durch Streit, Schlagabtausch und gelegentlich auch Schweißgewitter herauskristallisiert werden, haben wir eine Große Koalition des Mittelmaßes. Ein politischer Streichelzoo, in dem niemand mehr streiten will, weil es ja „eh keine Alternative“ gibt.

Gastarbeiterfragen? Ein Paradies, heißt es! Wir holen die Besten, Klügsten, Schönsten. Und damit? Drücken wir den Löhnen den Daumen drauf, knipsen jedem Streik die Flügel ab, und die sogenannte „Lücke“ – die bleibt eine Lücke, weil man mit Lücken schön Terror machen darf. Wie bei einem Zahn, den man einfach nie füllt, bis der ganze Mund faul ist.

Meine Damen und Herren, ich sage es Ihnen ehrlich: Mir ist ein Parlamentsboxkampf, bei dem sich die Volksvertreter gegenseitig mit den Redepulten verhauen, allemal lieber als diese betäubende Einheitssauce. Ein Politiker mag ein schlechter Boxer sein, aber das macht ja gerade den Reiz aus.... Am Ende gewinnt eh Martin Sonneborn, weil er der Einzige ist, der noch Humor hat – und den Bierkasten klaut, während die Leute von Volt zu spät zur Sitzung kommen und versuchen, weinend den Saustall aufzuräumen.

Doch wehe, eine einzige Partei wagt es, gegen den Status quo zu sprechen. Plötzlich verwandelt sich der gesamte politische Apparat in eine Art hysterischen Verteidigungsclub der Demokratie – so fragil ist sie offenbar, dass eine Frage alles zum Einsturz bringen könnte. man könnte fast meinen, das sind jetzt auf einmal alles Konservative.

Lassen Sie uns doch einfach wieder streiten. Es wäre so viel ehrlicher, so viel lebendiger. Und ja, vielleicht so viel demokratischer.Und wir müssen nicht alles auf die AFD und auf den Putin schieben.

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